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Zweifel an Verbreitung veränderter Mais-Gene  
  Im November 2001 berichteten zwei amerikanische Forscher, dass sie künstlich verändertes Erbgut in traditionellen Maissorten Mexikos gefunden haben, weit entfernt von jedem Anbaugebiet der gentechnisch veränderten Sorten. Nun wurden Zweifel an ihren Entdeckungen laut.  
Methodische Fehler kritisiert
Amerikanische Wissenschafter kritisieren in einem vorab veröffentlichten Online-Artikel von "Nature" ihre Kollegen David Quist und Ignacio Chapela von der Universität Berkeley. Diese hatten fünf Monate zuvor von modifizierten Maisgene berichtet, die sie in einer entlegenen Bergregion, 100 Kilometer entfernt von wirtschaflichten Anbaugebieten, gefunden hätten.

Diese Ergebnisse könnten jedoch auch die Folge methodischer Fehler sein, schreiben Matthew Metz und Johannes Fütterer von der Universität in Seattle. Die sehr empfindliche Nachweismethode der "inversen PCR" hänge stark von der Art ab, mit der bestimmte Gensequenzen gesucht würden.
Waren Gensequenzen natürlichen Ursprungs?
Auch eine Forschergruppe um Nick Kaplinsky von der Universität Berkeley kritisiert die Ergebnisse ihrer Kollegen vom November. Sie merken an, dass die gefundenen Gensequenzen von inaktiven Teilen eines natürlichen, sehr ähnlichen Gens stammen könnten.
...
Original-Artikel in Nature (kostenpflichtig):
Die Kritik von Metz und Fütterer ...
... und jene von Nick Kaplinsky
Die Reaktion darauf von Quist und Chapela
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Neue Methode, gleiche Ergebnisse
In einer Reaktion auf die Kritik räumen Quist und Chapela in "Nature" die Möglichkeit methodischer Fehler und von Fehlinterpretationen eines Teils ihrer Daten ein. Sie stellen aber Untersuchungen ihrer ursprünglichen Proben mit einer anderen Methode vor.

Diese stützen nach Ansicht von Quist und Chapela die ursprüngliche Beobachtung, dass sich in etwa einem Prozent der traditionellen Maissorten Spuren genetischer Veränderungen finden, die auf eine unkontrollierte Vermischung mit dem Erbgut von "Roundup- Ready-Mais" der Firma Monsanto hindeuten.

Diese gegen ein Unkrautvernichtungsmittel resistente Maissorte darf in Mexiko seit 1998 nicht mehr angebaut werden.
->   Mehr dazu in: Unerwünschter Gentransfer
->   Mehr über gentechnisch modifizierten Mais in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010