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Impfplan stellt neue Vakzine vor  
  Vor kurzem hat der Impfausschuss des Obersten Sanitätsrates den neuen österreichischen Impfplan beschlossen. Wichtigste Neuerungen: Ein Vakzin für die Pneumokokken-Impfung und der Aufruf, sich mehr als bisher gegen Keuchhusten zu schützen.  
Kommenden Samstag (13. April) werden die Neuentwicklungen beim "Österreichischen Impftag" in Salzburg diskutiert.
Jährliche Erneuerung des Impfplans
Weil die Entwicklung neuer Impfstoffe - auch immer häufiger von neuen Kombinations-Vakzinen - schneller und schneller vor sich geht, wollen die Fachleute in Zukunft den österreichischen Impfplan sogar jährlich erneuern und adaptieren.
Pneumokokken-Impfung bis zum zweiten Lebensjahr
Eine der jüngsten Innovationen: Ein so genannte Konjugat-Impfstoffe gegen Pneumokokken-Infektionen, der zu einer verlässlichen Immunität gegen die gefährliche bakterielle Infektion bei Säuglingen und Kleinkindern (bis zum zweiten Lebensjahr) führt.

Das war bisher nicht möglich. Ab dem zweiten Lebensjahr reicht auch der Schutz mit dem herkömmlichen Impfstoff aus. Besonders für Senioren ist dieses Vakzin wichtig, weil es vor potenziell tödlichen Erkrankungen - besonders im Gefolge einer Virus-Influenza - schützt.
Auslöser von Meningitis
Doch jetzt raten die Experten auch dringend zur Pneumokokken-Impfung bei Babys und Kleinkindern mit dem neuen konjugierten Vakzin. Karl Zwiauer von der Kinderabteilung am Krankenhaus St. Pölten gegenüber der APA: "Das Problem ist, dass solche Pneumokokken-Infektionen bei Kindern auch Meningitis-Erkrankungen auslösen können. Das alles wäre aber durch die neue Impfung verhinderbar."
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Zweithäufigster Verursacher
Nach Haemophilus influenzae B (durch die Impfung fast besiegt) folgen schon die Pneumokokken als zweithäufigste Verursacher bakterieller Gehirnhautentzündungen. Erst dann kommen die Meningokokken.
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Keuchhusten-Impfung bei Erwachsenen ...
Immer wichtiger für Jugendliche und Erwachsene wird der Impfschutz gegen den Keuchhusten (Pertussis). Während die österreichischen Kinder seit Beginn des österreichischen Impfkonzepts zur kostenlosen Immunisierung zu einem hohen Prozentsatz gegen die quälende Erkrankung geschützt sind, trifft sie zunehmend Erwachsene.
... schützt auch vor Diphterie und Tetanus
Der Impfspezialist Karl Zwiauer: "Wir haben jetzt einen gut verträglichen azellulären Kombinationsimpfstoff, mit dem man Personen nach dem zehnten Lebensjahr gegen Diphtherie, Tetanus und Pertussis schützen kann." Diese Möglichkeit sollten möglichst viele Erwachsene nutzen. Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass der Impfschutz gegen die Diphtherie bei Erwachsenen in Österreich ausgesprochen "löchrig" ist. Auf diese Weise ließe sich die Lücke schließen.
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Wichtig für Gesundheitsberufe
Ganz besonders wichtig ist der Schutz gegen Keuchhusten für Angehörige der Gesundheitsberufe (Ärzte, Pflegepersonal), Betreuungspersonen in Spitälern, Alters- und Pflegeheimen, Menschen über 60 sowie Jugendliche und Erwachsene mit Grunderkrankungen wie Asthma, chronisch obstruktive Lungenerkrankung sowie andere chronische Lungen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Raucher.
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Zwiauer: "Die Keuchhusten-Impfung hat aber auch noch einen weiteren Nutzen. Man kann damit sowohl die häufiger gewordene Übertragung auf Erwachsene als auch die Übertragung auf Kinder verhindern." Die Auffrischung mit dem Dreifach-Impfstoff sollte alle zehn Jahre erfolgen.
Vierfach-Vakzin
Eine Neuerung, die in den kommenden Monaten auf das Impfwesen zukommen wird: Ein Vierfach-Vakzin zum Schutz gegen Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten und Polio. Das könnte ein fast ideales Auffrischungsvakzin für die Zukunft werden.

Wichtig für die Kinder ist auch die Meningokokken-Immunisierung. Auch gegen die Meningokokken C-Infektionen gibt es nun einen Impfstoff.
->   Mehr über Impfungen in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010