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Journalist bestätigt Berichte zum ''Klon-Baby''  
  Nach den Berichten über die angebliche erste Klon-Schwangerschaft hat jetzt ein Journalist und Freund des deswegen in die Kritik geratenen "Klonarztes" Severino Antinori diese Meldung bestätigt. Britische Forscher weisen nun allerdings auf das hohe Risiko einer Krebserkrankung der Mutter hin.  
Der umstrittene italiensche Fortpflanzungsmediziner Severino Antinori soll nach Angaben der Zeitung "Gulf News" erklärt haben, dass erstmals eine seiner Patientinnen mit einem geklonten Embryo schwanger sei.

Antinori selbst wollte diese Nachricht nicht bestätigen, auch Name und Nationalität der angeblich Schwangeren wurden nicht veröffentlicht. Die Meldung rief weltweit heftige Kritik hervor.
Erbgut einer ''wichtigen'' Persönlichkeit
Nun hat der italienische Journalist Giancarlo Calzolari, ein Freund Antinoris, gegenüber dem "New Scientist" den Bericht von "Gulf News" bestätigt.

Er gab an, das Klonen des menschlichen Embryos sei in einem moslemischen Land durchgeführt worden. Das Erbgut stamme von einer "wichtigen, wohlhabenden Persönlichkeit".
Wissenschaftler warnen vor Gefahren für Mutter
Wie britische Forscher nun in der jüngsten Ausgabe der britischen Fachzeitschrift "New Scientist" erläutern, bestehen allerdings - im Falle einer tatsächlichen Klon-Schwangerschaft - nicht nur gesundheitliche Risiken für das Kind.

Neben den Gefahren einer Fehlbildung des geklonten Embryos ließen Tierversuche darauf schließen, dass sich die Mutter der Gefahr eines Fruchtblasen-Krebses (Chorion-Karzinom) aussetze, heißt es.
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Die Risiken des Klonens für den Embryo
Beim Klonen wird einer Eizelle der Erbsatz im Kern entnommen und durch die Gene eines bereits lebenden Menschen ersetzt. So entsteht ein genetisches Double.

Allerdings besteht nach dem Einpflanzen der fremden Gene die Gefahr, dass Teile des Erbguts ihre Aufgabe nicht erfüllen. Dadurch können Fehlgeburten oder Missbildungen verursacht werden. Das Klonen von Menschen ist in den meisten Staaten ausdrücklich verboten.
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Tierversuche zeigen fehlgesteuerte Gene
Bei der normalen Entwicklung eines Embryos wird das Wachstum des Mutterkuchens (Plazenta) durch einen noch nicht vollständig geklärten chemisch komplizierten Steuerungsprozess reguliert.

Bei Tierversuchen wurde nach Angaben des Fortpflanzungsspezialisten Richard Gardner von der Universität Oxford festgestellt, dass dieser Steuerungsmechanismus beim Klonen durcheinander gerät.

Das Wachstum der Plazenta dauerte an, weil die steuernden Gene nicht zum richtigen Zeitpunkt aktiviert wurden. Das ungebremste Wachstum ging dann in eine Krebserkrankung über.
->   ''New Scientist'': Clone pregnancy risks womb cancer
Mehr dazu in science.ORF.at:
->   Heftige Kritik am angeblich ersten Klonbaby
 
 
 
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01.01.2010