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Drittel der Deutschen befürwortet Klonen für Kranke  
  Bioethik-Kommissionen sind dagegen, doch was denken "durchschnittliche" Menschen? Eine deutsche Studie kommt zu dem Schluss, dass mehr als ein Drittel dem Klonen eines Menschen zustimmen würde, wenn dadurch das Leben eines anderen gerettet werden könnte.  
Insgesamt breite Ablehnung
Insgesamt stößt das Klonen von Menschen in Deutschland jedoch auf breite Ablehnung, wie aus einer am Samstag veröffentlichten repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts polis hervorgeht.

Das Institut hatte im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur (dpa) 1.009 Menschen befragt.
Sechs Prozent können sich Klonkind vorstellen
Lediglich zehn Prozent der Befragten würden solchen Paaren ein Klonkind zugestehen, die anders keine Kinder bekommen könnten. Nur sechs Prozent können sich persönlich ein geklontes Kind oder Enkelkind vorstellen. Und nur vier Prozent der Befragten würden von sich selbst genetische Doppelgänger herstellen lassen, wie die Umfrage weiter ergab.
Frauen skeptischer als Männer
Insgesamt stehen Frauen dem Klonen von Menschen skeptischer gegenüber als Männer. So befürworten beispielsweise 41 Prozent der Männer und nur 29 Prozent der Frauen das Klonen eines Kindes, das mit einer Knochenmarkspende dann beispielsweise einem Leukämie-kranken Geschwisterkind das Leben retten könnte.
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Klonen
Als Klonen wird die Produktion genetisch identischer Lebewesen mit biotechnischen Methoden bezeichnet. Dies ist bei Pflanzen und Tieren möglich und gilt auch beim Menschen als technisch nicht ausgeschlossen. Mit dem Klonschaf Dolly hatten schottische Forscher vor fünf Jahren erstmals eine genetische Kopie eines ausgewachsenen Säugetiers hergestellt.
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Klon-Ankündigung sorgte für Proteste
Der italienische Fortpflanzungsspezialist Severino Antinori hatte wiederholt angekündigt, auch Menschen klonen zu wollen und damit Proteststürme ausgelöst. Entgegen Antinoris Behauptung bezweifeln Experten, dass damit die Kinderlosigkeit bekämpft werden könne.

Sie befürchten außerdem, dass geklonte Lebewesen nur eine geringe Lebenserwartung hätten und rasch alterten. In Österreich und vielen anderen Ländern ist das Klonen von Menschen verboten.
->   Mehr dazu in: Heftige Kritik am angeblich ersten Klonbaby
Ablehnung von Genmanipulation weniger hoch
Im Gegensatz zum Klonen sind die Deutschen bei der ebenfalls verbotenen Genmanipulation weniger streng, wie eine Emnid-Umfrage im Auftrag des evangelischen Magazins "Chrismon" ergab.

Bei der bereits am Freitag veröffentlichten Umfrage unter 1.013 Bürgern hatten sich immerhin 55 Prozent für eine Genmanipulation ausgesprochen, wenn dadurch Behinderungen und Krankheiten vermieden werden könnten.

Fast jeder Fünfte wünscht sich, die Intelligenz seines Kindes durch Gentechnik verbessern zu können, unter den über 60-Jährigen sogar jeder Vierte. 42 Prozent sind dagegen der Meinung, dass man überhaupt nicht in das menschliche Erbgut eingreifen sollte.
->   Mehr zum Thema Klonen in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010