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UNO-Konferenz: Pflanzenvielfalt sichern  
  Bei der UN-Konferenz über biologische Vielfalt in Den Haag wurden am Wochenende die Möglichkeiten für die Erhaltung der Pflanzenvielfalt diskutiert. Die Entwicklungsländer wehren sich allerdings gegen eine globale Strategie.  
Alle 181 teilnehmenden Länder der UN-Konferenz sehen ein, wie wichtig die Vielfalt der Pflanzenwelt ist. "Darüber gibt es jetzt weit weniger Kontroversen, als noch vor ein paar Jahren", sagt Paul Sanchez-Navarro, der die UN-Konferenz für den WWF beobachtet.
Globale Strategie - mit den Entwicklungsländern
Einige Länder wie Kolumbien haben bereits mit Projekten begonnen, die Pflanzen systematisch zu erfassen. Wenn allerdings eine globale Strategie erfolgreich sein soll, müssen alle Entwicklungsländer mittun, so Sanchez-Navarro. Diese jedoch wehren sich, wenngleich sie die Bedeutung der Pflanzenvielfalt erkannt haben.
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Problem: Gelder und "konkrete Zahlen"
"Die Entwicklungsländer sagen hier bei der Konferenz, wenn sie die globale Strategie mittragen sollen, dann brauchen sie Finanzhilfe - denn sie haben nicht die Mittel, um Pflanzensammlungen anzulegen oder spezielle Schutzmaßnahmen für bestimmte Pflanzenarten zu starten", meint der Umweltschützer.

Zweites Hindernis für eine globale Einigung sind die Ziele, die in den Entwicklungsländern angestrebt werden: "Viele Länder wehren sich gegen konkrete Zahlen, wie zum Beispiel, dass 60 Prozent von bestimmten Pflanzenarten erhalten werden müssen. Sehr artenreiche Länder wie Malaysia wollen sich nicht auf solche Zahlen festlegen lassen", so Sanchez-Navarro weiter.
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Invasive Arten - auch in Österreich
Eine weltweite Strategie ist auch nötig, wenn es um jene Tier- und Pflanzenarten geht, die in fremde Länder eingeschleppt werden. Österreich ist davon zwar nicht stark betroffen, hat aber auch schon Erfahrungen, erklärt Werner Wutscher, der morgen für das Umweltministerium nach Den Haag fährt.

"Wir hatten letztes Jahr einen neuen Holzschädling, einen bei uns unbekannten Käfer, der über Holzpaletten nach Österreich kam und großen Schaden angerichtet hat", erzählt Wutscher.
Wer ist haftbar?
"Bei den invasiven Arten geht es um die Errichtung eines Systems, durch das schnell Informationen über solche Fälle verbreitet und ein Warnsystem installiert werden kann", meint der Umweltexperte.

Dafür seien allerdings auch sehr diffizile Fragen zu lösen. Denn wer soll rechtlich für die Schäden verantwortlich gemacht werden, der Exporteur, der Importeur oder ganze Staaten? - All das muss erst geregelt werden.
Wälder-Know-how
Österreich wird außerdem in den Verhandlungen um die Zukunft der Wälder, die morgen starten sollen, eine führende Rolle einnehmen. Denn wenn es um die Fragen von Schutzwäldern oder Nationalparks geht, hat Österreich langjährige Erfahrungen mit nachhaltiger Forstwirtschaft.

Ulrike Schmitzer, Ö1-Wissenschaft
->   Convention on Biological Diversity
->   Biodiversität in Österreich
->   WWF Österreich
Mehr zu diesem Thema in science.ORF.at:
->   UN-Konferenz zur Erhaltung der Artenvielfalt startet
 
 
 
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01.01.2010