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Hebammen wollen in den Mutter-Kind-Pass  
  Nur wenige Mütter wissen, dass sie in der Schwangerschaft Anspruch auf eine Hebamme haben. Daher fordert das Österreichische Hebammengremium, dass ein Beratungsgespräch mit Hebammen in den Mutter-Kind-Pass aufgenommen wird.  
Sichere Geburten
Etwa 1.200 Kinder kamen im Vorjahr in Österreich zuhause mithilfe einer Hebamme zu Welt, das sind knapp zwei Prozent der Geburten.

Von Hebammen geleitete Geburten seien genauso sicher, wie die von Ärzten vorgenommenen, sagt Renate Großbichler, Präsidentin des Österreichischen Hebammengremiums (ÖHG), sie bezieht sich auf internationale Studien.

"Frauen, die von Hebammen betreut werden, entbinden seltener durch Kaiserschnitt, leiden nach der Geburt seltener unter Depressionen und stillen ihre Babys länger", sagt Großbichler.
->   ÖHG
Krankenkasse zahlt
Wenige Frauen wüssten, dass bei der Entbindung im Krankenhaus eine Hebamme dabei ist. Wenigen sei bewusst, dass sie Anspruch auf eine Hebamme haben (während der Schwangerschaft und nach der Entbindung), und dass die Krankenkassen die Kosten übernehmen, meint Großbichler.

Bei einer Hausgeburt tragen die Kassen die Kosten weitgehend, bei einer Entbindung im Krankenhaus dann, wenn Mutter und Kind vorzeitig entlassen werden.
Mutter-Kind-Pass mit Hebammenberatung
Die österreichischen Hebammen fordern, dass eine Hebammenberatung in den Mutter-Kind-Pass aufgenommen wird. Werdende Mütter sollen zwischen der 23. und 28. Schwangerschaftswoche kostenlos ein Gespräch mit einer Hebamme führen können und über die Möglichkeiten aufgeklärt werden.
Gesundheitsstaatssekretariat: leider nein
Das Gesundheitsstaatssekretariat befürwortet das, doch kürzlich wurde der Mutter-Kindpass auf das Vorschulalter ausgedehnt und eine weitere Änderung sei derzeit nicht finanzierbar, heißt es aus dem Staatssekretariat.
Hebammen in Österreich
1.500 Hebammen arbeiten in Österreich, die meisten in Krankenhäusern. Etwa zehn Prozent der Hebammen sind freiberuflich tätig.
Kongress in Wien
Derzeit tagen in Wien rund 3.000 Hebammen aus 83 Staaten. Organisiert wird der Kongress vom Internationalen Hebammenverband ICM. Der ICM fordert, dass jede Frau Recht und Zugang zu einer ausgebildeten Hebamme hat, sofern die Frau das will.
->   ICM
->   Der Hebammen-Kongress in Wien
Mehr zum Thema Hebammen in science.ORF.at:
->   Ohne Hebammen keine menschliche Evolution
 
 
 
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01.01.2010