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Spiegelgrund-Opfer werden bestattet  
  Die Überreste von Hunderten Kindern, die in der NS-Zeit in der psychiatrischen Anstalt "Am Spiegelgrund" in Wien ermordet worden sind, werden nach 60 Jahren bestattet. Die öffentliche Trauerfeier findet am 28. 4. am Wiener Zentralfriedhof statt.  
Kinder als Opfer
800 Namen werden auf den Grabplatten zu lesen sein. Es sind die Namen von Kindern, die zwischen 1940 und 1945 sterben mussten, weil sie behindert waren oder als schwer erziehbar galten. Gehirne und Rückenmarksteile der Kinder wurden damals für medizinische Forschungen verwendet.

Alle Überreste dieser Opfer werden bestattet, nichts soll mehr für Forschungen missbraucht werden können, meinte die Wiener Gesundheitsstadträtin Elisabeth Pittermann im ORF Radio.
Symbolische Bestattung
597 Urnen mit Gewebsteilen der Opfer wurden vergangene Woche beerdigt, auf Wunsch der Angehörigen unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

Beim öffentlichen Begräbnis am 28. April werden zwei Urnen symbolisch bestattet. Fotos von den ermordeten Kindern werden gezeigt, ihre Namen in einer Endlosschleife vorgelesen.
Die öffentliche Bestattung
Die Bestattung findet am Sonntag, 28. April 2002 am Wiener Zentralfriedhof (Tor 2) statt. Beginn des Traueraktes ist 14:00 Uhr.

Die Opfer werden in einem Ehrengrab der Stadt Wien beigesetzt. Vor der Aufbahrungshalle sind die Namen und das Alter der Toten auf einem Endlostonband zu hören.
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Die Organisatoren bitten um Anmeldung entweder im Gesundheitsressort im Wiener Rathaus oder über die Agentur Milli Segal (milli.segal@chello.at).
->   Infos der Stadt Wien
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Trauerfeier mit Angehörigen und Politikern
An der Trauerfeier am 28. April nehmen voraussichtlich zehn bis 15 Angehörige von Opfern teil, sowie zehn überlebende Opfer vom Spiegelgrund. Die Schwester eines Opfers wird eine Rede halten, ebenso Bundespräsident Thomas Klestil und der Wiener Bürgermeister Michael Häupl.
Eine Woche vorher: Ökumenische Feier
In der Woche vor der öffentlichen Trauerfeier wird eine Urne im Rahmen einer kleinen, ökumenischen Feier beerdigt. Vertreter verschiedener Religionsgruppen werden anwesend sein. Diese Beisetzung wurde auf Wunsch der Überlebenden und der Angehörigen der Opfer organisiert. Sie ist nicht öffentlich.
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Konfessionen
Nach den Einträgen im Totenbuch gehörten die 791 Opfer folgenden Glaubensbekenntnissen an: 630 Römisch-katholisch, 6 Altkatholisch, 62 Evangelisch, 4 Jüdisch, 1 Moslemisch,
1 Zeuge Jehovas, 42 ausgetretene Katholiken, 6 Konfessionslos, 16 ohne Angaben, 22 mit Fragezeichen.
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Aufarbeitung und Aufklärung
Mit der Bestattung sei das Kapitel nicht abgeschlossen, sagt Pittermann. Die Geschichte der Euthanasie in der Zeit des Nationalsozialismus wird Anfang Mai bei einem Symposium in Wien aufgearbeitet.

Im "Sozialmedizinischen Zentrum Baumgartner Höhe Otto-Wagner Spital" - dem damaligen "Spiegelgrund" - zeigt eine Ausstellung die Geschichte der NS-Medizin.

Barbara Daser, Ö1-Wissenschaft
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Symposium zur NS-Euthanasie in Wien
"Vorreiter der Vernichtung?": Eugenik, Rassenhygiene und Euthanasie in der österreichischen Diskussion vor 1938. Das Symposium zur Geschichte der NS-Euthanasie in Wien findet am 6. und 7. Mai im Sozialmedizinischen Zentrum Baumgartner Höhe statt. Veranstalter ist die Generaldirektion des Wiener Krankenanstaltenbundes.
->   Programm
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Ausstellung zur Geschichte der NS-Medizin in Wien
"Der Krieg gegen die 'Minderwertigen": Die Ausstellung des Dokumentationsarchivs des Österreichischen Widerstandes ist ab 6. Mai 2002 im Otto-Wagner-Spital (Sozialmedizinisches Zentrum Baumgartner Höhe) zu sehen. Eintritt frei.
->   Infos ab Ende April hier
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Zum ehemaligen Spiegelgrund-Arzt Heinrich Gross in science.ORF.at:
->   Ludwig-Boltzmann-Chef entschuldigt sich bei NS-Opfern
->   Neues Buch: SPÖ schützte jahrelang NS-Psychiater
 
 
 
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01.01.2010