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Vogeleltern arbeiten als Team schlechter  
  Küken, die von der Vogelmutter allein aufgezogen werden, erhalten eine intensivere Betreuung als Artgenossen, die von beiden Elternteilen versorgt werden. Bei gemeinsamer Kinderbetreuung schränkt das Weibchen seinen Arbeitsaufwand ein.  
Ohne einen Partner leisten Zebrafinkenmütter bei der Aufzucht ihrer Jungen mehr, wie britische Wissenschafter nun herausgefunden haben.
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Der Artikel "Sexual conflict reduces offspring fitness in zebra finches" ist erschienen im aktuellen Nature 416, 733 - 736 (2002).
->   Der Artikel (kostenpflichtig)
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Gemeinsame Betreuung schränkt Arbeitsaufwand ein
Bei gemeinsamer Kinderbetreuung schränkt das Weibchen seinen Arbeitsaufwand zu Lasten des Nachwuchses ein. Da die eingesparte Kraft in die "Produktion" neuen Nachwuchses investiert werden könne, sei dieses Verhalten durchaus sinnvoll, berichten die Wissenschafter.

Geoff Parker von der Universität Liverpool und seine Mitarbeiter ließen Zebrafinken-Weibchen (Taeniopygia guttata) zunächst allein und anschließend gemeinsam mit einem Partner ein Gelege großziehen. Dabei versorgte das allein stehende Weibchen zwei, beide Elternteile gemeinsam hingegen vier Küken.
Mehr Futter von "allein erziehenden" Vogelmutter
Die Wissenschafter stellten fest, dass die Küken von der "allein erziehenden" Vogelmutter durchschnittlich mehr Futter erhielten als ihre Artgenossen mit beiden Elternteilen.

Für die männlichen Küken zahlte sich die intensivere Betreuung nachhaltig aus: Bei der Partnerwahl wirkten sie auf die Weibchen attraktiver und wurden folglich von ihnen bevorzugt.
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Der Zebrafink
Der in Australien und auf den Kleinen Sundainseln oft in großen Schwärmen lebende Zebrafink gehört zu den Prachtfinken.

Vom Zebrafinken gibt es zwei Unterarten: Die NominatrasseTaeniopygia guttata guttata und der uns bekannte australische Zebrafink Taeniopygia guttata castanotis. Letzterer hat wildfarbenen grauen Farbschlag und jene leuchtend rote Iris, an der man den wildlebenden Vogel leicht erkennen kann.
->   Mehr zu Prachtfinken
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Unterschiede nicht auf Faulheit zurückzuführen
Videoaufnahmen der Vögel zeigten, dass die Unterschiede in der Brutpflege nicht auf Faulheit der Männchen zurückzuführen sind. Diese fütterten ihre Küken mindestens ebenso häufig wie die Weibchen.

Allerdings fütterten die Weibchen größere Portionen, wenn sie auf sich allein gestellt waren. Bei gemeinsamer Kinderbetreuung kooperierten die Eltern offenbar weniger, folgerten die Forscher: Vielmehr versuchten beide Elternteile, sich quasi "vor der Arbeit zu drücken".
->   Zum Balzverhalten von Zebrafinken
 
 
 
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01.01.2010