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Tausende von Inka-Mumien in Peru gefunden  
  Archäologen haben in einem Slumviertel der peruanischen Hauptstadt Lima einen jahrhundertealten Inka-Friedhof freigelegt. Dabei wurden rund 2.200 der für die damalige Periode typischen Mumien ausgegraben und erforscht.  
Größter Friedhof seiner Zeit
Der als Puruchuco-Huaquerones bekannte Friedhof stammt aus der Zeit des "Späten Horizonts" (1438 - 1532). Das acht Hektar fassende Areal gilt als zweitgrößter je in Peru gefundener Inka-Friedhof und als größter, der aus einer einzigen Zeitperiode stammt.
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Die Funde werden in der aktuellen Ausgabe von "National Geographic Deutschland" dokumentiert.
->   National Geographic
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Mumienbündel mit Grabbeigaben
Bild: National Geographic
Teammitglied Antonio
Gamonal birgt eine Mumie
Im Laufe von drei Grabungskampagnen legten Archäologe Guillermo A. Cock und sein Team zahlreiche Mumienbündel, so genannte "falsas", frei.

Sie beherbergen manchmal mehrere Tote, denen reiche Grabbeigaben wie Töpferwaren, Schmuck, Tierfelle und Mais zur Herstellung von "chicha", einem gegorenen Getränk, mit auf den Weg gegeben wurden.

Ihren Namen verdanken sie dem Inka-Brauch, am oberen Ende des Mumienbündels Scheinköpfe aus Stoff und Baumwolle anzubringen, die den Mumien vermutlich eine menschliche Form geben sollten.
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Wettlauf mit der Zeit
Das Forschungsvorhaben war laut "National Geographic" ein Wettlauf mit der Zeit. Tupac Amaru ist eine rasch wachsende Slumsiedlung. In den Jahren 1956 und 1985 waren in diesem von der peruanischen Regierung als schutzwürdig eingestuften Gebiet bereits einige der Mumiengräber geöffnet worden. Jetzt gefährdeten Planierungsarbeiten die kostbaren Gräber, und viele der in zwei Meter Tiefe liegenden Mumien begannen durch vermehrt eindringendes Abwasser zu verwesen.
->   Mehr über Mumien der Inkas (NOVA Online)
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"Baumwollfürst": Mann mit Kleinkind
Bild: National Geographic
Der Archäologe Guillermo Cock
untersucht eine Mumie.
Manche trugen zudem Masken oder Perücken. Eine der beeindruckendsten Mumien, von den Forschern scherzhaft "Baumwollfürst" genannt, war in etwa 135 Kilogramm rohe Baumwolle gebettet.

Im Inneren des Bündels fanden die Archäologen die sterblichen Überreste eines Mannes und eines Kleinkinds. Durch eine DNS-Analyse der Knochen soll jetzt ermittelt werden, ob es sich bei den Toten um Vater und Kind gehandelt hat, berichtet "National Geographic Deutschland".
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01.01.2010