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Suchtentstehung hat viele Ursachen  
  Für die Suchtentstehung bei Jugendlichen sind nicht einzelne Risikofaktoren verantwortlich, sondern es ist die Kumulation verschiedener Probleme. Verhütungskonzepte sollen daher an die Jugendszene insgesamt angepasst werden, meinen Experten.  
"Als gemeinsame Klammer für Motive, welche Jugendliche zum Drogenkonsum veranlassen können, wurde neben den verschiedensten - psychischen wie sozialen ¿ Aspekten der Mangel an Zuwendung, Struktur, Orientierung und positiven Bindungen wie Perspektiven identifiziert", schreiben die Autoren der Studie des Österreichischen Bundesinstituts für Gesundheitswesen (ÖBIG).
Die Kumulation verschiedener Probleme
"In Bezug auf Suchtentstehung sind aber nicht einzelne Risikofaktoren ausschlaggebend, sonder die Kumulation von Problemlagen bei gleichzeitigem Mangel an Kompetenzen und Schutzfaktoren", stellen die Fachleute Sabine Haas, Christa Vorderwinkler und Marion Weigl im Auftrag des Sozialministeriums fest.

Psychische Störungen, traumatische Lebenserfahrungen und Missbrauch sind nur einige der Faktoren die Jugendliche zu Drogen greifen lassen. Verstärkt wird der Einfluss dieser Faktoren, so die Studie, durch Vorbildwirkung und Gruppendruck Gleichaltriger.
Präventive Maßnahmen manchmal zuwenig
Die wichtigste Schlussfolgerung des Berichtes ist laut den Experten: "Die Bedeutung primärpräventiver Maßnahmen, die auf eine Stärkung und Förderung der Lebenskompetenzen abzielen, ist unbestritten."

Die gefährdeten Jugendlichen werden durch präventive Maßnahmen oft nur beschränckt erreicht. Denn adäquate Angebote für suchtgefährdete Jugendliche sind bisher sowohl quantitativ als auch qualitativ nur unzureichend bis kaum vorhanden.
Primär Jugendliche und nicht "Giftler"
Das Größte Manko ist laut den Autoren des Berichtes allerdings, dass jugendliche Drogenkonsumenten nicht primär als Jugendliche, sondern zuvorderst als "Giftler" gesehen werden.

Deshalb sollte bei der Verhütung von Suchtgiftproblemen bei Jugendlichen ein umfassenderer Zugang gewählt werden.

"Vorrangiges Ziel dabei ist es, dass Jugendliche in erster Linie als 'Jugendliche' mit einem Bündel an unterschiedlichsten lebensalterspezifischen wie individuellen wie individuellen Aspekten und Lebensbedingungen (sowie teilweise Problemlagen) wahrgenommen werden und nicht isoliert in Hinblick auf einen (allfälligen) Drogenkonsum."
->   Österreichisches Bundesinstitut für Gesundheitswesen (ÖBIG)
 
 
 
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01.01.2010