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Weit weniger Pottwale als angenommen  
  In den Weltmeeren leben nach neuesten Schätzungen weit weniger Pottwale als bisher angenommen. Momentan tummelten sich in den Ozeanen lediglich 360.000 der Riesensäuger, die japanische Walfanglobby ist bisher von bis zu zwei Millionen ausgegangen.  
Um die Pottwale (Physeter macrocephalus) zu schützen, forderte die internationale Walschutzgesellschaft WDCS Japan auf, die Jagd auf die großen Meerestiere sofort einzustellen.
vom kommerziellen Walfang noch nicht erholt
Der britische Walforscher Hal Whitehead bezweifelt, dass sich der Pottwalbestand vom jahrzehntelangen kommerziellen Walfang erholt hat. "Die vorherigen Schätzungen sind eindeutig unzutreffend", sagte der Forscher.

Zudem mache die zunehmende Meeresverschmutzung sowie der stark ansteigende Unterwasserlärm den Walen zu schaffen.
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Der Pottwal
Seine besonderen Merkmale: Großer, viereckiger Kopf; niedrige hügelartige oder dreieckige Rückenflosse, Buckel (statt Finne); buschiger Blas, der aufgrund des zur Seite verschobenen, S-förmigen Blasloches schräg nach vorne und nach links gerichtet ist. Backpflaumenartige, faltige Haut. Breite, sich beim Tauchen erhebende Fluke.
Die Männchen erreichen eine Länge bis über 18 m, gewöhnlich gut 15 m. Weibchen werden selten größer als 11,3 m. Pottwale können ein Gewicht bis zu 58 t, normal bis 50 t, erreichen.
Die Wale haben etwa 25 Paar Zähne im Unterkiefer; Oberkiefer mit Zahnhöhlen (rudimentäre Zähne sind vorhanden, brechen jedoch nicht durch). Die Zähne sind bis zu 20 cm lang und 1 kg schwer.
->   Mehr Information über Potwale
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Jagd trotz Verbot
Nachdem die Jagd auf Pottwale 1988 vorübergehend eingestellt worden sei, habe die japanische Flotte trotz Fangverbots seit zwei Jahren erneut mehrere Tiere im Nordwestpazifik getötet, meint der Wissenschaftler.
Fadenscheinige Gründe für Walfang
Auch die Umweltorganisation Greenpeace hält die Angaben der japanischen Walfänger für "viel zu hoch gegriffen". Verlässliche Zahlen über den Pottwalbestand gebe es zwar nicht, er müsse aber unbedingt geschützt werden, sagte der Greenpeace-Walexperte Thilo Maack.

Er kritisierte zudem die Rechtfertigung der Japaner für den Walfang, der zufolge die Meeressäuger zu viele Fische fressen und damit angeblich ganze Fischarten ausrotten würden. "Dann könnte man auch die Spechte für die Entwaldung des Planeten verantwortlich machen."
->   Whale and Dolphin Conservation Society-WDCS, Deutschland
 
 
 
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01.01.2010