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Satellit beobachtet galaktischen Zusammenstoß  
  Der Röntgensatellit "Chandra" hat den kosmischen Zusammenstoß zweier Galaxien beobachtet. Forscher nehmen an, dass dabei zahllose neue Sterne und ein riesiges Schwarzes Loch "geboren" wurden.  
Das teilte die US-Raumfahrtbehörde am Montag in Huntsville im US-Bundesstaat Alabama mit. "Die Beobachtungen von Chandra zeigen, dass die Dinge ziemlich durcheinander gewirbelt werden, wenn zwei Galaxien mit vollem Tempo aufeinander prallen", sagte David Clements.

Er ist Mitglied eines internationalen Forscherteams aus Großbritannien, den USA und Spanien. Ergebnis sei ein "Mega-Zusammenschluss" der beiden Gebilde.
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Schwarze Löcher
Schwarze Löcher sind Objekte von einer so hohen Dichte, dass nicht einmal Licht ihrer enormen Anziehungskraft entkommen kann. Da nichts schneller ist als Licht, kann folglich nichts aus dem Inneren eines solchen Loches entkommen. Schon zur Zeit Isaac Newtons (1642-1727) spekulierte man über die Existenz dieser Objekte, doch erst Albert Einsteins (1879-1955) Allgemeine Relativitätstheorie machte es möglich, sie genauer zu beschreiben: In einem Schwarzen Loch sind Raum und Zeit so verzerrt, dass die Zeit quasi angehalten wird.

Unterhalb einer bestimmten Grenze - dem so genannten Schwarzschild Radius - wird jede Masse zu einem Schwarzen Loch. Würde die Sonne beispielsweise auf einen Radius von drei Kilometern zusammengepresst, oder die Erde auf ganze neun Millimeter komprimiert, dann entständen so Schwarze Löcher.
->   Mehr über Schwarze Löcher
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Frühphase eines Schwarzen Loches?
Im Zentrum der neuen Formation "Arp 220" gebe es ungewöhnlich viele Quellen von Röntgenstrahlen, ergänzte sein Kollege Jonathan McDowell. "Das legt die Annahme nahe, dass wir die Frühphase der Bildung eines super-massiven Schwarzen Loches sehen".

Tatsächlich sind Schwarze Löcher nicht direkt beobachtbar, da jede Art von Materie oder auch elektromagnetische Strahlen einfach aufgesaugt werden. Doch weil etwa Atome mit unterschiedlicher Geschwindigkeit um das Loch kreisen, bevor sie aufgesaugt werden, reiben sie sich aneinander.

Grosse Hitze entsteht und die Atome emittieren hochenergetische Strahlung, wie zum Beispiel Röntgenstrahlen. Anhand solcher Röntgenstrahlen lässt sich die Existenz eines Schwarzen Loches erkennen.
Beginn vor rund zehn Millionen Jahren
Die noch immer andauernde Kollision hat den Chandra-Daten zufolge vor rund zehn Millionen Jahren begonnen, einer im astronomischen Sinn kurzen Zeit.
->   "Chandra"-Homepage
->   Mehr zu "Chandras" Beobachtungen in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010