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Berggorilla-Population wächst trotz Bürgerkrieg  
  Die weltweit größte Gruppe der vom Aussterben bedrohten Berggorillas ist trotz Kriegswirren in Mittelafrika um elf Prozent angewachsen. Das gab jetzt die "African Wildlife Foundation" (AWF) in Washington bekannt.  
Der Lebensraum der Berggorillas im Regenwald um die Virunga-Vulkane zwischen Ruanda, Uganda und Kongo ist Rückzugsgebiet der kongolesischen Bürgerkriegs-Armeen.
Bürgerkrieg fordert auch tierische Opfer
Vor dem seit über zehn Jahren wütenden Bürgerkrieg fliehen zudem regelmäßig Zivilisten in die Wälder. Oft verbleiben sie dort für längere Zeit, um Schutz zu suchen. Mitunter machen sie auch Jagd auf die Gorillas, um nicht zu verhungern.

Etwa 15 Tiere wurden in den letzten Jahren von flüchtenden Zivilisten getötet, erklärte die African Wildlife Foundation. Trotzdem ist der Bestand der Berggorillas in den letzten zehn Jahren von 320 auf mindestens 355 Tiere angewachsen.
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Der Berggorilla
Der Berggorilla (Gorilla gorilla beringei) ist ein bis zu zwei Meter großer und bis zu 300 Kilogramm schwerer Menschenaffe, der in Familien oder Herden die Regenwälder Äquatorialafrikas durchstreift. Als Pflanzenfresser bevorzugt er Wurzeln, Sprossen, Blätter, Rinde, Mark, Knollen. Die Tragzeit des Gorillaweibchens dauert zwischen 250 und 290 Tagen, bei der Geburt kommt zumeist nur ein Jungtier zur Welt, Zwillinge sind selten. Trotz des Schutzes durch das Washingtoner Artenschutzübereinkommen leben weltweit nur noch an die 650 Exemplare. Neben der Virunga-Gruppe gibt es im ugandischen Bwindi-Nationalparkt eine zweite Population mit 300 Tieren.
->   Mehr über Gorillas
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Aufopfernde Tierschützer
Die AFW führt den Anstieg der Gorillapopulation auf die aufopfernde Arbeit von Tierschützern und Wächtern des Tierschutzparks rund um die Virunga-Vulkane zurück - und zwar aus allen drei benachbarten Ländern. Nicht wenige von ihnen seien in den vergangenen 10 Jahren getötet worden, als sie durch die Regenwälder patroullierten.

"Dieser Erfolg beweist, dass es auch in extrem krisenhaften Regionen Hoffnung gibt", meinte Annette Lanjouw, die Leiterin des Internationalen Gorilla-Schutzprogramms IGCP. AWF-Präsident Michael Wright pflichtete dem bei: "Wenn Menschen ungeachtet ihrer politischen Differenzen zusammenarbeiten, gibt es eine Zukunft sowohl für die Menschen als auch für die Tiere."
->   African Wildlife Foundation
->   Gorillas Online
 
 
 
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01.01.2010