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Ein Roboter mit Fischgehirn  
  Ein amerikanisches Forscherteam entwickelte einen Roboter, der kontrolliert wird durch das Gehirn eines Fisches. Das Mischwesen aus Fisch und Maschine ist nun im Science Museum in London zu sehen.  
Die Forscher der Northwestern University Chicago entnahmen einem Fisch den Hirnstamm und Teile des Rückenmarks. Dieses Nervengewebe hielten sie in einer sauerstoffhaltigen Nährlösung in Funktion und verbanden es durch Kabel mit einem Roboter, in den Lichtsensoren eingebaut waren. Die Sensoren senden visuelle Signale an das Fischgehirn. Dieses wiederum übermittelt auf den Impuls hin Instruktionen an die Motoren der Maschine.

 
Bild: Internet

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Der Teil des Fischgehirns, der verwendet wurde, ist normalerweise für das Gleichgewicht des Fisches zuständig: Er hält den Fisch - verwendet wurde das Gehirn eines Bachneunauges - im Wasser in der richtigen Position. Im Experiment reagiert die Maschine auf Licht: das Gehirn steuert den Roboter auf eine Lichtquelle zu.
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Ziel: Bessere Prothesen
Die Wissenschaftler wollen mit diesem Experiment untersuchen, wie Gehirne von Tieren und Menschen Bewegung kontrollieren. Das langfristige Ziel der Forschungsreihe ist es, auf diese Weise bessere Prothesen zu entwickeln.
Wissenschaftler glauben, dass in Zukunft künstliche Arme und Beine direkt mit dem menschlichen Gehirn verbunden werden können. Dieses soll dann, ähnlich wie das Experiment mit dem Bachneunauge zeigt, die künstlichen Glieder kontrollieren. So könnte Patienten geholfen werden, die durch einen Unfall Arme oder Beine verloren haben.
Unerlaubtes Eindringen in die Natur?
"Dies ist unerlaubtes Eindringen in die Natur, aber Wissenschafter tun dies ständig. Wenn es zu neuem Wissen und zu besseren künstlichen Gliedern führt, dann ist es gerechtfertigt," so Professor Sandro Mussa-Ivaldi, der Leiter des Forscherteams.
->   Science Museum London
 
 
 
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01.01.2010