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Erster "Afronaut" an Raumstation ISS angekommen  
  Der südafrikanische Weltraumtourist Mark Shuttleworth ist am Samstag in der Internationalen Raumstation ISS angekommen. Er ist der erste Afrikaner im All und wird in seiner Heimat bereits als "Afronaut" bejubelt.  
Das russische "Sojus"-Raumschiff dockte nach zweitägigem Flug am Morgen an der ISS an. Es wurde von dem russischen Kommandanten Juri Gidsenko und dem Italiener Roberto Vittori gesteuert.
Zweiter Tourist im All
"Herzlichen Glückwunsch", sagte der Leiter des Weltraumfluges am Boden im russischen Raumfahrtzentrum Baikonur, als die "Sojus" am russischen Modul der ISS angelegt hatte. Bis zum Betreten der Station sollte dann allerdings noch mehr als eine Stunde vergehen.

Der 28-jährige Shuttleworth ist der zweite Tourist im All und hat rund 20 Millionen Dollar (rund 22,5 Millionen Euro) für die Reise bezahlt. Vor einem Jahr hatte sich der US-Amerikaner Dennis Tito mit einer ähnlichen Summe einen Ausflug ins All finanziert.

Für die finanziell angeschlagene russische Raumfahrt leisten die zahlenden Gäste Shuttleworth und Tito einen wichtigen Beitrag, der die Fortsetzung des Programms erleichtert, was letztlich auch dem ISS-Projekt zugute kommt.
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Zunächst Kritik am "Forschungsreisenden"
Shuttleworth war zunächst in seiner Heimat dafür kritisiert worden, dass er so viel Geld für die Erfüllung seines Kindheitstraumes ausgegeben hat. Er hat seine Millionen mit einem Internetunternehmen verdient, das er in Kapstadt aufgebaut hat. Aber auch Südafrikas Ex-Präsident Nelson Mandela feierte ihn inzwischen als "Afronauten".

Shuttleworth will an Bord der ISS nicht nur Passagier sein, sondern auch einige medizinische Experimente zur Aids- und Genforschung machen. Die USA die Reise von Touristen zur ISS zunächst kritisiert, haben sich inzwischen aber damit abgefunden.
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Russisch lernen war Pflicht
Bild: EPA
(Von oben) Gidsenko, Vittorio und Shuttleworth vor dem Abflug beim Betreten des Raumschiffes
Shuttleworth und der Italienier Vittori von der Europäischen Raumfahrtagentur ESA mussten in Russland ein mehrmonatiges Training für Kosmonauten absolvieren und Russisch lernen, die Dienstsprache in den "Sojus"-Raumschiffen.

Neben den beiden Weltraumneulingen gilt der "Sojus"-Kommandant Gidsenko mit 319 Tagen im All als alter Hase. Die Rückkehr der drei Kosmonauten ist für den 5. Mai geplant.

Für die Rückreise werden sie ein älteres "Sojus"-Modell benutzen. Das neue Raumschiff soll für Notfälle im All bleiben. Die ISS ist seit dem Jahr 2000 bemannt. Sie ist ein Gemeinschaftsprojekt der USA, Russlands, Kanadas, Japans und europäischer Staaten.
->   Die Internationale Raumstation ISS
->   Mehr über Shuttleworth in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010