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Intelligentes Waschpulver  
  Ein neues Verfahren zur Waschmittelherstellung kann endlich Material sparen und die Umwelt schonen. "Controlled release" heißt die Methode, die an der Universität Groningen in Holland entwickelt wurde. Mit diesem Verfahren kann man den Einsatz der verschiedenen Waschmittelsubstanzen genau timen.  
Auflösung des Waschmittels wird programmiert

Weil sich die verschiedenen Bestandteile eines Waschmittels untereinander nicht vertragen, müssen sie bisher in größeren Mengen vorhanden sein. Und zwar weitaus mehr, als für saubere Wäsche notwendig wäre.

Der holländische Chemiker Dr. Paul Hartmann Kok hat nun eine Methode entwickelt, mit der einzelne Bestandteile eines Waschpulvers beschichtet werden können. Damit lösen sie sich nicht sofort in der Waschlauge auf.

Statt dessen lässt die neu entwickelte Beschichtung den Inhalt erst zu einem späteren Zeitpunkt frei. Und zwar genau dann, wenn die entsprechende Waschsubstanz notwendig ist.
->   Reichsuniversität Groningen
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Waschmittel-Granulat mit Schutzschicht
Der Chemiker formte aus einem Waschmittelbestandteil ein Granulat, das aus winzigen Kugeln mit weniger als einem Millimeter Durchmesser besteht. Diese Kugeln werden in einem speziellen Sprühverfahren mit einer Beschichtung überzogen, die sich nicht in Wasser auflöst, aber Wasser langsam durchlässt. Nach einer bestimmten Zeit ist so viel Wasser in das Innere der Kugel eingedrungen, dass sie aufplatzt und die Substanz freisetzt. Für die Schutzschicht sind verschiedene Materialien geeignet. Durch die Auswahl des jeweiligen Materials der Beschichtung kann nun sozusagen programmiert werden, wann die Kugel aufbricht.
->   Wassen met Toverballen (Artikel auf Holländisch)
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Waschmittel-Bestandteile behindern einander
Ein Waschmittel besteht aus vielen verschiedenen Zutaten: Waschaktive Substanzen, Bleichmittel, Enthärter, Enzyme, Farbübertragungsverhinderer und vieles mehr.

Sobald das Wasser in die Waschmaschine läuft, lösen sich alle Bestandteile gleichzeitig. Einige Bestandteile vertragen sich untereinander aber nicht und behindern sich gegenseitig in der Wirkung. Damit die Wäsche trotzdem sauber wird, mussten bisher in einem Waschpulver einzelne Substanzen überdosiert werden.
Intelligentes Waschmittel schont Umwelt
Mit der neuen Methode zur Herstellung von ¿intelligenten¿ Waschmitteln können einzelne Bestandteile sparsamer eingesetzt werden. Also nur noch in der tatsächlich benötigten Menge. Dies auch zum Schutz der Umwelt.

Sonja Bettel

 


->   Modern Times
->   Waschmittelindustrie
->   Noch mehr Waschmittelindustrie
Hier arbeitet Paul Hartmann Kok jetzt:
->   Imperial College London
 
 
 
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01.01.2010