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UNI-CARD: Skeptische Reaktionen  
  Der für das Wintersemester 2001 geplante neue Studentenausweis auf Chipkarte wird von der Rektorenkonferenz zwar grundsätzlich begrüßt, im Hinblick auf die knappe Vorbereitungszeit aber als unrealistisch und als noch unausgegoren bezeichnet.  
Auf der neuen Uni-Card sollten alle wesentlichen Informationen über die Studierenden digital gespeichert sein.
Mehr dazu in science.orf.at:
->   Uni-Card: Probelauf für Bürgerkarte
In einer Stellungnahme der Österreichischen Rektorenkonferenz heißt es dazu:
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Stellungnahme der Rektorenkonferenz
Der Einsatz von Chipkarten und digitalen Unterschriften setzt in der Universit¿tsverwaltung automatisierte Gesch¿ftsprozesse und entsprechende EDV-Applikationen voraus. Die Universit¿ten verf¿gen derzeit kaum ¿ber Verwaltungsapplikationen, die so gestaltet sind, dass sie mit Chipkarten sinnvoll unterst¿tzt werden k¿nnten, auch eine extern zertifizierte digitale Signatur bringt derzeit noch keine Vorteile. Selbst Vertreter der beiden Universit¿ten, an denen gegenw¿rtig schon Studenten-Chipkarten im Einsatz sind (WU Wien und Uni Linz), haben festgestellt, dass eine Umstellung ihrer Systeme kurzfristig unm¿glich ist.

Eine Ausgabe von Chipkarten anstelle des bisherigen Studentenausweises m¿sste an den meisten Universit¿ten bereits mit Beginn der Inskriptionsfristen ab Mitte Juni / Anfang Juli 2001 erfolgen. Es ist unrealistisch anzunehmen, dass die n¿tigen Voraussetzungen daf¿r in so kurzer Zeit geschaffen werden k¿nnten, wenn man die Vorbereitungszeit f¿r ¿hnliche Projekte in anderen Branchen kennt.

Es sind auch die organisatorischen Abl¿ufe bei der Erstellung und Aush¿ndigung der Chipkarten an die Studierenden noch nicht wirklich durchdacht. Beispielsweise sehen die Pl¿ne vor, dass den Studierenden die Chipkarte erst Wochen nach ihrem Besuch in der Studienabteilung per Post zugesandt werden soll, bis dahin k¿nnten sie sich nicht als Studierende ausweisen und keine Services in Anspruch nehmen - ein gravierender Verlust an Servicequalit¿t gegen¿ber dem jetzt an manchen Universit¿ten ge¿bten "One Stop Shopping¿.

Die Tatsache, dass auch ausl¿ndische Studierende (die keinen Anspruch auf eine ¿sterreichische B¿rgerkarte haben) eine Studentenkarte erhalten m¿ssen, ist bisher v¿llig unber¿cksichtigt geblieben.

Die Verbindung des Studentenausweises (der gem¿¿ Paragraph 30 UniStG ein Lichtbildausweis zu sein hat) mit den Chipkartenfunktionen anderer Rechtstr¿ger (z.B. Sozialversicherung) ist trotz der EDV-technischen Trennung der Daten problematisch. Verliert etwa ein Student die M¿glichkeit, Pr¿fungen zu machen, wenn ein anderer Rechtstr¿ger seine Chipkarte einzieht? Wer stellt bei Verlust der Karte eine neue Karte aus? Die Universit¿ten sehen die gemeinsame Nutzung der Karte mit anderen Rechtstr¿gern durchaus problematisch.

Insgesamt wird die f¿r das Wintersemester 2001 geplante Einf¿hrung einer fl¿chendeckenden StudentServiceCard f¿r organisatorisch und technisch undurchf¿hrbar gehalten. Auch im Hinblick auf die Kosten, welche in keinem Verh¿ltnis zur Verbesserung der Serviceleistungen stehen, erscheint
->   Rektorenkonferenz
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01.01.2010