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Sex gegen Schlaganfall  
  Männer können das Risiko eines Herz- oder Schlaganfalls um die Hälfte reduzieren, wenn sie drei bis vier Mal pro Woche Sex haben.  
Langzeitstudie bestätigt: Sex halbiert Schlaganfall-Gefahr

Die entsprechende Untersuchung wurde während des vierten "World Stroke Congress" in Melbourne vorgestellt. In einer zehnjährigen Langzeitstudie an 2.400 Männern der Walisischen Stadt Caerphilly war dem Zusammenhang zwischen Sexualverhalten und der Prävention kardiovaskulärer Krankheiten nachgegangen worden.
Shah Ebrahim, britischer Universitätsprofessor an der University of Bristol und Leiter der Studie, gegenüber Reuters: "Das Risiko, einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall zu bekommen, war bei Männern, die nach eigenen Angaben drei bis vier Orgasmen pro Woche hatten, nur halb so groß wie bei den anderen."
Sex als Sport betrachtet
Eine weitere Neuigkeit der Forschungsresultate betrifft die Zeitdauer der präventiven Körperaktivitäten. Shah Ebrahim: "In der Vergangenheit dachten wir, dass es erst ab körperlichen Anstrengungen von mindestens 20 Minuten drei Mal die Woche zu präventiven Effekten kommt. Nach unserer Studie würden wir sagen, dass auch geringere und leichtere Formen von Körperaktivitäten Schutzmaßnahmen gegen kardiovaskuläre Krankheiten sind."
Das Forscherteam von Bristol ist sich einig: Sex ist genauso als Körperertüchtigung zu betrachten wie Laufen oder Squash spielen. Zumindest im Sinne der Vorbeugung von Herz- und Gefäßerkrankungen.
Untreue durch Schlaganfall bestraft?
Gegenteilige Effekte lösen Seitensprünge in einer Partnerschaft aus, so der japanische Forscher Izumi Toyoda ebenfalls beim "World Stroke Congress".
In seiner Studie wurden 42 Patienten untersucht, die während des Geschlechtsverkehrs einen tödlichen Schlaganfall erlitten. Fast die Hälfte von ihnen hatte den Sex nicht mit der eigenen Ehefrau.
Der Zusammenhang von Untreue und Schlaganfallgefahr wurde von anderen Wissenschaftlern der Tagung nicht als signifikant anerkannt. Sie verwiesen auf andere Risikofaktoren, wie z.B. hoher Alkohlkonsum oder Tabakgenuss. Auch Toyoda bekannte, dass weitere Studien folgen müssten, um endgültig Aufschluss zu geben.
->   4th World Stroke Congress
->   Department of Social Medicine, University of Bristol
->   So schlägt ein virtuelles Herz
->   Testen Sie Ihr Schlaganfall-Risiko!
 
 
 
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01.01.2010