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Ramon y Cajal: 150-jähriger Geburtstag  
  Vor 150 Jahren (1852) wurde der spanische Histologe Santiago Ramón y Cajal in Petilla de Aragón geboren. Bekannt wurde er durch seine grundlegenden Arbeiten über die Feinstruktur des Nervensystems.  
Cajal war der Erste, der einzelne Nervenzellen nahe der Gehirnoberfläche isolieren konnte. Gemeinsam mit dem italienischen Zytologen Camillo Golgi erhielt er 1906 den Medizinnobelpreis.
Akademische Kurz-Biografie
Der spanische Mediziner und Histologe wurde am 1.5.1852 in Petilla de Aragón (Provinz Navarra) geboren und starb am 17.10.1934 in Madrid. Cajal war zunächst Militärarzt, von 1877 bis 1883 Professor in Saragossa, danach in Valencia, 1887 bis 1892 in Barcelona und anschließend in Madrid, wo er das Cajal-Institut gründete.
->   Instituto Cajal
Begründer der Neuronentheorie
Ramón y Cajal erforschte mit vom italienischen Histologen Camillo Golgi entwickelten Färbemethoden 1889 die Nervenbahnen in der grauen Substanz von Gehirn und Rückenmark sowie die Feinstruktur und Funktion der Netzhaut.

Er entwickelte eine Theorie, nach der das ganze Nervensystem aus Nervenzellen und ihren Fortsätzen besteht, und gilt damit, zusammen mit W. His und A.H. Forel, als Begründer der Neuronentheorie.
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Neuronentheorie
Als Neuronentheorie bezeichnet man die Annahme, dass das Nervensystem aus einzelnen, autonomen und physisch getrennten, aber miteinander interagierenden Zellen besteht. Im Gegensatz dazu nahm man im Rahmen der Nervennetz-Hypothese an, dass das Nervennetz ein kontinuierliches Netzwerk miteinander verbundener Fasern bilde.

Der Begriff "Neuronentheorie" wurde 1891 von Wilhelm Waldeyer-Hartz geprägt, der die Erkenntnisse von Santiago Ramón y Cajal zusammenfaßte.

Dieser hatte mit Hilfe der Golgi-Färbung gezeigt, dass die Nervenzellen über ihre Axone nicht physisch verbunden, sondern durch den synaptischen Spalt getrennt sind. Die Neuronentheorie ist heute eine der grundlegenden Voraussetzungen der Neurowissenschaft.
->   Mehr zur Geschichte der Neuronentheorie
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Nobelpreis für Medizin
1906 erhielt Cajal zusammen mit Camillo Golgi den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin. Seine wichtigsten Werke sind u.a.: "Studien über die Hirnrinde des Menschen" (1900-06), "Recuerdos de mi vida" (Autobiographie, 1907-17).
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->   Mehr zur Geschichte der Neurowissenschaften
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01.01.2010