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Erfindung: Flugschiff hat Propeller und Schiffsrumpf  
  Es ist kein Schiff, kein Flugzeug und auch kein Hovercraft, verfügt aber über Tragflächen, Propeller und einen Schiffsrumpf. Damit schwebt das Flugschiff knapp über den Wellen und - wenn man seinen Entwicklern Glauben schenkt - einer rosigen Zukunft entgegen.  
Erstes fliegendes Boot
Es gilt als erstes zu kommerziellen Zwecken entwickeltes fliegendes Boot, im Gegensatz zu Wasserflugzeugen, die lediglich im Wasser landen. Es kostet nur halb soviel wie ein vergleichbares Flugzeug, ist viel billiger zu unterhalten und vier oder fünf Mal schneller als ein Boot vergleichbarer Größe. Zwei Meter über der Wasseroberfläche erreicht es Geschwindigkeiten von rund 170 Stundenkilometern.
Verkauf ab September
Das revolutionäre FS8 "Luftkissen-Fahrzeug" war bis vor kurzem ein streng gehütetes Geheimnis. Nach umfangreichen Testläufen geht es jetzt in Produktion. Nach Angaben seiner Entwickler, der Firma Flightship in Queensland im Nordosten Australiens, absolvierte das Boot mehr als 7000 Kilometer Probeflüge vor der Küste von Cairns.

Auch strenge Sicherheitschecks hat das Zwitterfahrzeug durchlaufen. Im September will die Firma die ersten vier Flugschiffe an die Malediven verkaufen, weitere 15 werden für den Nahen Osten, das Mittelmeer, Südostasien und eine Reihe von Pazifikstaaten produziert.
Schneller als ein Boot, billiger als ein Flugzeug
Entwickelt wurde das Fahrzeug, nachdem Geschäftsführer John Leslie eine internationale Marktlücke für Fahrzeuge zum Personentransport und Aufklärungsfahrten entlang von Küstenstrichen ausgemacht hatte.

Das neue Fahrzeug sollte viel schneller sein als ein Boot und gleichzeitig viel billiger als ein Flugzeug, betont Leslie. Nun kostet ein Achtsitzer der neuen FS8 1,5 Millionen australische Dollar (890.100 Euro), ein vergleichbares Wasserflugzeug rund 3,2 Millionen.

Für die Produktion in den Vereinigten Staaten laufen bereits Verhandlungen mit einem US-Partner, mit dem ein Joint Venture angestrebt wird. Die Belegschaft der Firma Flightship soll von gegenwärtig 24 in den nächsten drei Jahren auf das Zehnfache wachsen, um mit der Nachfrage Schritt zu halten.
Ideal für Transport zwischen Inseln
Da die Flugschiffe als Boote registriert werden, können sie von Seekapitänen geführt werden. Zwar sind sie für rauen Seegang wie etwa in der Bass Strait, der Meeresstraße zwischen Australien und Tasmanien, nicht geeignet.

Für den Transport zwischen Inseln gelten sie jedoch als ideal. Die Internationale Maritime Organisation der Vereinten Nationen arbeitete bereits internationale Regeln für den Umgang mit den Flugschiffen aus.
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01.01.2010