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ORF ON Science :  News :  Medizin und Gesundheit 
 
Strahlenschäden noch im Erbgut der Enkel  
  Strahlenschäden pflanzen sich im Erbgut fort und können auch bei Kindeskindern noch zu Krankheiten führen. Das haben britische Forscher von der Universität Leicester bei Versuchen mit Mäusen festgestellt.  
Im US-Fachmagazin "Proceedings of the National Academy of Sciences" vom Dienstag berichten die Wissenschaftler um Yuri Dubrova, dass der Nachwuchs von bestrahlten Mäusen ein höheres Risiko für Geburtsschäden und genetische Veränderungen bei der Zellteilung hatte.
Wachsende Krebsgefahr
Mit einer solchen erhöhten Mutationsrate wachse die Gefahr, Krebs zu bekommen, stellten die Experten fest. "Diese neue Entdeckung ist wichtig für die Einschätzung des Strahlenrisikos für Menschen", kommentierte die Fachzeitung.
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Details der Studie
Dubrova und seine Kollegen bestrahlten Mäusemännchen drei verschiedener Stämme mit niedrigen bis hohen Dosen von Röntgenstrahlung oder Neutronen. Die Autoren wiesen die negativen Effekte dieser Strahlenbelastung noch zwei Generationen später an Tieren nach, die selbst nicht bestrahlt worden waren.

Dieses Ergebnis ließ sich an bestimmten Markierungsgenen ablesen. Selbst nach zwei Generationen habe die Mutationsrate noch der Strahlendosis entsprochen, der die Großväter ausgesetzt worden waren.
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Atomtests bei Kindern der Anrainer nachweisbar
Dubrova sowie Wissenschafter aus Kasachstan und Finnland hatten vor kurzem im US-Fachjournal "Science" berichtet, dass sich radioaktive Niederschläge von Atomtests der Sowjetunion noch im Erbgut der Kinder damals bestrahlter Eltern nachweisen lassen.

Welche Auswirkungen diese Mutationen der Keimzellen auf die Gesundheit der Betroffenen haben, sei bisher nicht erkennbar, hieß es damals in inem "Science"- Kommentar.
->   Mehr dazu in science.ORF.at
->   "Proceedings of the National Academy of Sciences"
 
 
 
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01.01.2010