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ORF ON Science :  News :  Leben 
 
Das Leben begann wahrscheinlich im Süßwasser  
  Primitives Leben auf der Erde ist US-Forschern zufolge wohl nicht in den Urmeeren, sondern im Süßwasser entstanden. Bestimmte als Keime allen Lebens geltende Membran-Bläschen können sich demnach wesentlich leichter in Süß- als in Salzwasser entwickeln.  
Über die Ergebnisse des Forscherteams von der Universität von Kalifornien in Santa Cruz berichtet das britische Wissenschaftsmagazin "New Scientist" in seiner aktuellen Ausgabe. Die Studie der Forscher soll in einer der künftigen Ausgaben des Fachjournals "Astrobiology" erscheinen.
Bisherige Theorien: Spontanbildung im Urmeer
Bisher gehen die meisten Theorien davon aus, dass derartige Vesikel, die eine Art Vorgänger der modernen Erbsubstanz DNA enthalten, sich spontan aus diversen Bestandteilen der Urmeere bildeten. Apel und Kollegen gelang es jedoch, stabile Membran-Bläschen auch in Süßwasser entstehen zu lassen. In salzigen Lösungen hingegen zerfielen diese Vesikel.

"Kein vernünftiger Mensch würde heißes Meerwasser für Laborstudien zur frühen Zellevolution benutzen", sagte Apels Kollege David Deamer. "Aber seit Jahren haben wir alle akzeptiert, dass das Leben in einer solchen Meeresumgebung begann. Wir sind bloß die ersten, die das hinterfragen."
Meere früher doppelt so salzig
Der Geologe Paul Knauth von der Arizona State Universität gab darüber hinaus zu Bedenken, dass die Meere damals sogar teilweise doppelt so salzig waren wie heute, was die Entstehungsbedingungen für Vesikel weiter erschwert.

"Das ist ein Wachrütteln", sagte auch der Mineraloge Robert Hazen von der Carnegie Institution Washington. "Wir sind alle davon ausgegangen, dass das Leben in den Ozeanen begann, aber es ist wesentlich wahrscheinlicher, dass sich solche Verkapselungen in Frischwasserreservoires an Land bildeten."
->   "New Scientist"
 
 
 
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01.01.2010