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Wiener Fakultät über Medizin-Unis gespalten  
  Das Medizinische Fakultätskollegium der Uni Wien ist in der Frage der Schaffung eigener Medizin-Unis - wie es das Bildungsministerium vorschlägt - gespalten. Die Abstimmung über ein Alternativ-Modell ging unentschieden aus - was dem UG-Entwurf zustimmt.  
Erforderliche knapp Mehrheit verfehlt
Für das von den Rektoren und Medizin-Dekanen der Unis Wien, Graz und Innsbruck vorgelegte Alternativ-Modell sprachen sich 19 Kollegiums-Mitglieder und damit die Hälfte der Stimmberechtigten aus, 18 votierten dagegen, ein Mitglied enthielt sich.

Damit wurde die erforderliche Mehrheit auf Grund der Wahlarithmetik um nur eine Stimme verfehlt, so der Vorstand der Universitätsklinik für Innere Medizin III, Werner Waldhäusl, gegenüber der APA.
Grazer dafür, Innsbrucker dagegen
Dies bedeute, dass die medizinische Fakultät der Uni Wien in dieser Frage unentschieden sei, betonte Waldhäusl. Von Bedeutung sei dies vor allem, wenn man sich vor Augen halte, dass die Mediziner an der Uni Graz für eigene Medizin-Unis einträten und die Kollegen an der Uni Innsbruck dagegen.
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Dieses nun bekannte Ergebnis des Fakultätskollegiums ist eine Präzisierung der Meldung vom 6. Mai, wonach das Alternativ-Modell abgelehnt worden war.
->   Mehr dazu in: Medizin-Unis so gut wie sicher?
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Innsbrucker erneut gegen Ausgliederung
Das medizinische Fakultätskollegium der Universität Innsbruck hat sich im Übrigen am Mittwochnachmittag erneut gegen die Schaffung selbstständiger Medizin-Unis ausgesprochen.

Bei der Abstimmung wurde das Alternativ-Modell, das einen Verbleib der Medizin in der Gesamtuniversität vorsieht, mit "großer Mehrheit" (33 zu vier Stimmen) angenommen.

Somit hätten sich alle Gremien der Universität Innsbruck bisher gegen eine Abtrennung der Medizin ausgesprochen, teilte ein Uni-Sprecher der APA am Mittwoch mit. Sie fordern "im Sinne der zu schaffenden Autonomie selbst über die Zukunft der Medizinischen Fakultät entscheiden zu wollen".
Neus UG: Eigene Medizin-Unis
Im Entwurf eines neuen Universitätsgesetzes (UG) ist vorgesehen, dass die drei medizinischen Fakultäten in eigene Medizin-Unis umgewandelt werden. Diese wären durch ein gemeinsames "Dach" mit ihren ehemaligen "Mutter-Universitäten" verbunden.
Das Alternativ-Modell der Rektoren und Dekane
Die Rektoren und Dekane haben in ihrem Modell hingegen die Verankerung der Fakultäten im UG sowie die Einräumung eigener Rechtsfähigkeit vorgeschlagen. Außerdem sollten die Fakultäten Budget- sowie Organisationsautonomie erhalten und somit eigene Leistungsvereinbarungen mit dem Ministerium abschließen können.

Dienstherr des Personals wäre der Rektor der Gesamt-Universität geblieben, wobei den Medizinern aber ein Vorschlagsrecht für ihr Personal zugekommen wäre - der Rektor hätte diesen Vorschlägen nur zustimmen bzw. sie ablehnen können.
->   Mehr über das Alternativ-Modell
 
 
 
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01.01.2010