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Übergewicht trotz Kalorienverzicht  
  Mädchen essen um die Hälfte weniger als gleichaltrige Buben und werden dennoch dicker. Der Grund: Sie bewegen sich viel seltener.  
Weibliche Teenager nehmen im Schnitt 55 Prozent weniger Kalorien zu sich als männliche. Die Kalorienzahl ist die geringste seit über 40 Jahren. Dazu essen die Mädchen auch um 45 Prozent mehr Obst und Gemüse als gleichaltrige Buben, die tendenziell Fast Food bevorzugen.

Dennoch wird eine immer größere Zahl der Mädchen übergewichtig. Die von der BBC vorgestellte Studie des "Sodexho Research Institute on Quality of Daily Life", die die Essgewohnheiten von fünf- bis 17-jährigen Kindern und Jugendlichen untersuchte, führt das vor allem auf die mangelnde körperliche Bewegung der Mädchen zurück.
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Sodexho
Sodexho ist das größte Catering-Unternehmen in Großbritannien, das Schulen und Arbeitsstätten mit Mahlzeiten versorgt. Derzeit werden 650 öffentliche und 180 Privatschulen, dazu 90 Universitäten und Colleges beliefert. Die neue Studie fasst die Ergebnisse von 400 Studien aus elf Ländern weltweit zusammen.
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Mädchen legen weniger Wert auf Geschmack
Die Studie bestätigt den etwas älteren Kings Fund Report, wonach die Anzahl übergewichtiger englischer Mädchen zwischen 1984 und 1994 von 9,3 Prozent auf 13,5 Prozent gestiegen war.

Die Studie schloss damals, dass Mädchen vor allem aus psychologischen Gründen essen und weniger Wert auf Geschmack legen, umso mehr aber auf die Reduktion von Kalorien. Buben hingegen ist der Geschmack wichtiger und sie betrachten Essen als eine Art Treibstoff für ihre physischen Aktivitäten.
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Zu wenig Bewegung
Der britischen "Diät- und Ernährungsreport" vom vergangenen September sprach von 40 Prozent männlicher, aber 60 Prozent weiblicher Teenager, die pro Tag weniger als eine Stunde mit "geringer körperlicher Aktivität" verbringen. Einsicht hilft dabei nicht viel - 96 Prozent der Befragten gaben an, dass sie Bewegung für entscheidend halten, was ihre spätere Gesundheit betrifft.
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Hohes Maß an Selbstbeschränkung
Die Ernährungswissenschaftlerin Maureen Strong nannte vor allem die immer geringer werdende Kalorienzufuhr der Mädchen Besorgnis erregend. "Um einen vermeintlich attraktiven Körper zu bekommen, wird hier ein hoher Grad an Selbstbeschränkung eingesetzt."

Entscheidend sei aber nicht die Anzahl der verspeisten Kalorien, sondern der Grad der körperlichen Bewegung danach. "Wir müssen die Mädchen ermuntern, mehr Kalorien zu sich zu nehmen und gleichzeitig einen körperlich aktiveren Lebenswandel zu führen", so Strong.
->   Sodexho Research Institute on Quality of Daily Life
->   BBC Health
 
 
 
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01.01.2010