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Kräuter verbessern Gesundheit bei Nutztieren  
  Unsere Pflanzenwelt bietet eine nahezu unerschöpfliche Quelle biologisch aktiver Substanzen. Viele dieser Pflanzen haben auf Grund ihrer Inhaltsstoffe eine große Bedeutung in punkto Vorbeugung und Heilung von Erkrankungen bei Mensch und Tier erlangt.  
Am Lehr- und Forschungsgut der Veterinärmedizinischen Universität Wien (VUW) laufen seit Jahren Versuche, Nutztiere durch denvorbeugenden Einsatz von Pflanzenpräparaten gesund zu erhalten und die Fruchtbarkeit der Zuchttiere zu steigern.
Minimierung von Antibiotika
Ziel dieser, unter wissenschaftlicher Kontrolle ablaufenden Versuche ist es, den Einsatz von Antibiotika und Hormonen auf therapeutische Notwendigkeiten zu minimieren, um so dem Landwirt eine Möglichkeit zu bieten, tierische Lebensmittel umweltbewusst, tiergerecht und konsumentenfreundlich zu produzieren, und zwar ohne Einbußen beim Ertrag hinnehmen zu müssen.

Ein Hauptgrund für Verluste in der Nutztierhaltung sind Verdauungsprobleme bei Futterumstellung, Futterqualitätsmangel sowie spezifische Darminfektionen.
Kräuterprophylaxe
Durch den vorbeugenden Einsatz von Kräuterpräparaten gelang es den Wissenschaftlern der Vet.Med.Uni.Wien, solche Probleme bei Jungtieren zu minimieren und so eine Ausgangsbasis für die Aufzucht zu schaffen. Sehr positiv entwickelte sich auch der Einsatz beim Mastschwein, wo der durch Kräuterpräparate erzielte Effekt dem von Leistungsförderern und Antibiotika gleichzusetzen ist.
Fruchtbarkeit der Muttertiere entscheidend
Eine weiterer Parameter für eine ökonomische Nutztierhaltung ist die Fruchtbarkeit der Muttertiere. Am Lehr- und Forschungsgut wird
bei den Hochleistungskühen ein Fertilitätsprodukt auf Kräuterbasis eingesetzt, um die Zwischenkalbezeit (d.h. Zeit von einer Geburt bis
zur nächsten) kurz zu halten und die Besamungsrate zu verbessern.

Die erreichten Ergebnisse beim Rind überzeugten ebenso wie jene bei den Schweinen, die auf den Kräutereinsatz mit verbesserter Fruchtbarkeit und höherer Wurfzahl reagierten.
Kräuter gegen Stress
In nächster Zukunft ist geplant, die positiven Effekte von Kräuterpräparaten in Zusammenhang mit Atemwegserkrankungen sowie bei Stress- und Leistungsproblemen zu untersuchen.

All diese Aktivitäten sollten im Endeffekt den Landwirten helfen, ihre Tiere natürlich und artgerecht mit möglichst viel hofeigenem Futter zu ernähren und den Einsatz von Antibiotika und Hormonen streng auf therapeutische Indikationen zu minimieren.

Die verwendeten Kräuterpräparate sind EU-zertifiziert, seit Anfang des Jahres in Österreich erhältlich und auch für Biobetriebe zugelassen.
->   Veterinärmedizinische Universität Wien
 
 
 
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01.01.2010