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Kennzeichenpflicht für Elefanten?  
  Wenn asiatische Hauselefanten überleben sollen, müssen sie umfassend gekennzeichnet werden, so Experten während einer Tierschutzkonferenz am Montag in Bangkok.  
Wie die BBC berichtet haben die Fachleute zwei Möglichkeiten vorgeschlagen, die Elefanten zu registrieren: entweder durch injizierbare Mikrochips oder durch Tätowierungen der Lippe.

"Ohne Registrierung der Elefanten ist es sehr schwierig, bestehende Schutzgesetze zu kontrollieren, medizinische Hilfe zu leisten und den Bestand der Tiere zu überprüfen", meinte Richard Lair, Berater der Food and Agriculture Organisation der Vereinten Nationen, während der Konferenz.
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Hauselefanten in Asien
Zur Zeit gibt es etwa 16.000 Hauselefanten in Asien, ungefähr halb so viel wie wilde Exemplare (37.000). Die Anzahl der Tiere, die früher vor allem als Lasttiere oder im Rahmen religiöser Zeremonien verwendet worden waren, hat sich in den vergangenen Jahrzehnten wegen der fortschreitenden Industrialisierung des Kontinents stark verringert. Ein Holzfäller-Verbot im Jahr 1989 hat zudem die Nachfrage nach thailändischen Elefanten stark verringert.
->   Mehr zu Elefanten
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Aufbau einer Datenbank
Lair, der auch ein Elefantenschutz-Zentrum in Thailand leitet, meinte, dass innerhalb von drei Jahren eine weitgehend umfassende Datenbank aufgebaut werden könnte. "Die meisten Menschen glauben, dass die meisten Elefanten in Asien irgendwo im Wald stehen, und man sich bei der Kennzeichnung mit rückständigen Bürokraten herumschlagen muss. Ich glaube aber, dass sich 90 Prozent aller asiatischen Elefanten innerhalb einer Stunden vom nächsten Internet-Cafe aufhalten, oder zumindest in der Nähe einer Straße."
Problem Baby-Schmuggel
Mit ein Grund für die Initiative zur Kennzeichnung von Elefanten ist die starke Zunahme beim Schmuggel von Elefantenbabies.

Als Handelszentrum für die kleinen Dickhäuter, die vor allem für touristische Zwecke, Zirkus und ähnliches eingesetzt werden, gilt Thailand. Gejagt und ihren Müttern entrissen werden sie von einschlägigen Wilderer-Banden häufig in Burma, Laos, Kambodscha oder Vietnam.
Touristen können Elefantenbabies nicht widerstehen
Oft werden dabei die Mütter oder andere Tiere der Herde, die dem Elefantenbaby zur Hilfe eilen, verletzt oder getötet. Die Dickhäuter werden dann für Preise zwischen 85.000 und 200.000 thailändischen Baht (29.000 bis 69.000 ATS) verkauft.

Abnehmer sind nicht zuletzt die Touristenzentren. "Alleine im vergangenen Jahr wurden 50 Elefantenbabies in solche Zentren geliefert", meint Alongkorn Mahannop, eine thailändische Veterinärmedizinerin, "die Touristen können den süßen Elefantenbabies einfach nicht widerstehen."

Ihre Hauptaktivität dort: Zirkustricks erlernen und ausführen, später werden sie verkauft und zum Betteln in den Großstädten verwendet.
->   Thailändisches Elefantenschutz-Programm
->   Friends of the Asian Elephant
 
 
 
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01.01.2010