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Behörde: Masern-Epidemie in Italien unter Kontrolle  
  Seit einigen Monaten grassiert in Süditalien eine Masern-Epidemie, die bereits drei Kindern das Leben gekostet hat. Nach Angaben der Behörden ist die Epidemie nun aber wieder unter Kontrolle.  
Die Zahl der Erkrankungen sei in den vergangenen Wochen wieder deutlich zurückgegangen, wurde am Montag in Rom bestätigt. "Die Epidemie ist zu Ende", sagte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums der dpa. Jüngste Berichte über ein Andauern der Epidemie seien nicht zutreffend.
20.000 Erkrankungen bei ...
Seit Jahresbeginn waren fast 20.000 Fälle von Masern offiziell registriert worden, der Großteil davon in der Region rund um Neapel. Drei Kinder starben in Krankenhäusern, nachdem Komplikationen aufgetreten waren.
... folgenschwerster Epidemie seit 30 Jahren
Nach Angaben von Ärzten handelte es sich um die folgenschwerste Häufung von Masern-Erkrankungen, die in den vergangenen 30 Jahren in Italien registriert wurde. Das ungewöhnlich feuchte Klima in den Wintermonaten habe die Ausbreitung der Krankheit gefördert, die üblicherweise nur Kinder trifft, hieß es.
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Masern
Masern sind eine akute Infektionskrankheit. Aufgrund ihrer hohen Ansteckungsfähigkeit treten Masern meist als Kinderkrankheit auf und hinterlassen eine lebenslange Immunität. Die Erkrankung wird anhand ihrer Symptome, insbesondere der charakteristischen Hautveränderungen, diagnostiziert. Die Therapie erfolgt symptomatisch.

Der Erreger - das Masernvirus - gehört zur zur Familie der Paramyxoviridae. Das Masernvirus ist lympho- und neurotrop, d.h. es befällt bevorzugt Zellen des Immun- und Nervensystems. Die Übertragung erfolgt durch Tröpfcheninfektion. Säuglinge von Müttern, die entweder eine Masernerkrankung durchgemacht haben oder geimpft wurden, sind bis zum 6. Lebensmonat durch über die Gebärmutter übertragene Antikörper vor einer Maserninfektion geschützt.
->   Mehr über Masern (Robert-Koch-Institut)
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Geringe Durchimpfungsrate
Als Folge der Epidemie haben die Behörden die Menschen in Süditalien aufgefordert, möglichst alle Kinder gegen die Viruserkrankung zu impfen. Die Durchimpfungsrate gegen Masern ist in Italien deutlich niedriger als in anderen europäischen Ländern.

Während sie in Deutschland etwa 90 Prozent beträgt, liegt die Durchimpfungsrate in Österreich bei vergleichsweise geringen 75 Prozent - ein Umstand, der von Experten immer wieder kritisiert wird.
->   Mehr dazu: Virologen erwarten Masernepidemie in Österreich (30.4.2002)
 
 
 
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01.01.2010