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Gesund durch die Sommerferien  
  Mit den Sommerferien beginnt auch die Urlaubszeit. Eine Reiseapotheke sollte im Gepäck nicht fehlen. Außerdem sollten Schutzimpfungen rechtzeitig auf den aktuellen Stand gebracht werden. Haben Sie zum Beispiel an eine Masern-Impfung für den Italienaufenthalt gedacht? Mit der richtigen Reisevorsorge lässt sich der Urlaub besser genießen.  
Die Reiseapotheke
In die Reiseapotheke gehören Schmerzmittel, etwas gegen Durchfall und Fieber, sowie Pflaster und Verband für kleine Wunden, so die Empfehlung der österreichischen Apotheker.
Nicht immer reichen die mitgenommenen Pulver, Salben oder Tabletten, dann muss der Arzt im Urlaubsland aufgesucht werden.

Ein Injektionsset (z.B. für Infusionen) kann an weniger hygienischen Urlaubsorten von Nutzen sein. Auf jeden Fall sollte man einen mehrsprachigen Beipacktext dazu mitnehmen, damit es am Flughafen oder an der Grenze nicht zu Missverständnissen (Verwechslungen mit Drogen) kommt.
Masernschutz für Italien
Neben den klassischen Reise- und Tropenkrankheiten wie Malaria und Dengue-Fieber setzen Reisemediziner heuer auch die vermeintliche Kinderkrankheit Masern auf die Vorsorgeliste.

Die Masern haben sich heuer zu einer Epidemie in Europa entwickelt: im südlichen Italien sind bereits 3 Kinder gestorben, sagt der Tropenmediziner Kollaritsch, 20.000 Menschen sind allein in der Region Campania erkrankt.

Wer nach Italien fährt, sollte sich impfen lassen oder seinen Impfschutz überprüfen lassen, rät der Reisemediziner.
->   Mehr Information über Masern in science.ORF.at
Weitere Impfempfehlungen
Für den Urlaub sollten Tetanus, Kinderlähmung und Diphtherie aufgefrischt werden oder von früher wirksam sein, so lautet die allgemeine Empfehlung.

Je nach Reiseziel kommen Hepatitis A und B, Cholera, FSME, Gelbfieber, Tollwut, Typhus oder japanische Encephalitis dazu. Mit den Impfungen muss rechtzeitig begonnen werden, da bei manchen der Impfschutz erst nach Wochen wirkt.

Informationen dazu gibt es bei den verschiedenen Tropen- und Reisemedizininstituten sowie in den Apotheken.
Eigene Medikamente
Wer regelmäßig Medikamente braucht, sollte ausreichend davon einpacken, denn in vielen Ländern heißen die Medikamente anders oder sind nicht in der selben Zusammensetzung erhältlich. Hilfreich kann auch der Beipackzettel und eventuell eine Übersetzung davon sein.

Und dann sollte man bei einer längeren Reise auch an die Zähne denken und den Zahnarzt vor der Abreise aufsuchen.
Montezumas Rache - gefürchteter Durchfall
40 Prozent der Urlauber in fernen Ländern werden von Durchfall geplagt, sagt der Wiener Tropenmediziner Herwig Kollaritsch. Erwachsene sollten über die Erkrankung so weit bescheid wissen, dass sie sich selbst helfen können, meint Kollaritsch.

Je nachdem ob der Durchfall von Fieber begleitet wird oder nicht, sind Antibiotika nötig oder reichen Durchfall-Stopper.
Wenn Kinder im Urlaub Durchfall bekommen sollten die Eltern laut Kollaritsch keine Selbstmedikation versuchen.
Richtiges Verhalten schützt vor Erkrankungen
Viele gesundheitlichen Unannehmlichkeiten im Urlaub können durch das richtige Verhalten vermieden werden: lange Hosen und Ärmel schützen teilweise vor Moskitostichen, ebenso Abwehrsprays auf Haut und Kleidung - besonders wichtig in Malariagebieten.

Gegen Durchfall hilft Vor- und Umsicht: Gekochte oder gebratene Speisen essen, nicht rohe. Wasser abkochen, Obst und Gemüse schälen, auf Eiswürfel und Eiscreme verzichten.
Reisethrombosen
Reisethrombosen können gesunde Menschen mit niedrigem Thromboserisiko durch einfache Maßnahmen vermeiden, sagt Kollaritsch: viel Trinken (keinen Kaffee oder Alkohol), Füße und Beine bewegen, im Bus, Zug oder Flugzeug aufstehen und herumgehen.

Menschen mit mittlerem Risiko können sich mit Kompressionsstrümpfen helfen. Für Menschen mit hohem Risiko gibt es spezielle Medikamente. Doch der Einsatz von Heparinen (Blutverdünnungsmittel) sollte unbedingt mit dem Arzt abgesprochen werden, mahnt Kollaritsch.
->   Mehr Information über Reisethrombosen in sicence.ORF.at
Malaria
Weltweit sind laut Apothekerkammer 250 Millionen Menschen an Malaria erkrankt. Pro Jahr sterben bis zu 3 Millionen Menschen daran.

Auch in Österreich gibt es Malaria-Fälle: Pro Jahr kommen zwischen 70 und 100 Österreicher mit Malaria aus dem Tropenurlaub zurück.

Laut Tropenmediziner Kollaritsch gibt es immer wieder einzelne Malaria Todesfälle, doch die müssten nicht sein: wer mit Malaria rechtzeitig zum Arzt geht, dem kann geholfen.
->   Mehr Information über Malaria in science.ORF.at
Reisecheckliste
In den Apotheken liegen zur Reisezeit auch Reisechecklisten auf. Darin wird nicht nur an die Reiseapotheke erinnert, sondern auch ans Blumengießen, an den Anrufbeantworter, das Adressverzeichnis für Postkarten und ähnliche Dinge.
->   Institut für Tropenmedizin
->   Zentrum für Reisemedizin
->   Individuelle Impfberatung für Fernreisende
 
 
 
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01.01.2010