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Neues Buch rät zu mehr Zeit für Patienten  
  Zeitmangel der Ärzte und Verschlossenheit der Patienten sind oft der Grund, warum die Kommunikation zwischen beiden nicht funktioniert. Ein neues Buch zeigt Möglichkeiten auf, wie die beiden Parteien ins Gespräch kommen können.  
Gespräch statt Medikament
Dabei könnten viele gesundheitliche Probleme einfach durch Aufklärung gelöst werden. Das Buch "Wege zur patientenorientierten Medizin" gibt Hinweise, wie es besser funktionieren könnte.
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Wege zur patientenorientierten Medizin
Das Buch ist im Verlag der österreichischen Ärztekammer erschienen. Herausgeber: Hans-Joachim Fuchs, praktischer Arzt.
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Respekt, Geduld und Umsicht
Im Buch, das vorwiegend für Menschen in Gesundheitsberufen geschrieben ist, zeigen Ärzte und Psychotherapeuten auf, wie durch Gespräche vieles gelöst werden kann.

Respekt und Wertschätzung, Geduld und Umsicht, Einfühlungsvermögen und Abgrenzung von Seiten des Arztes sind dabei sehr wichtig.
Zusammenarbeit kann Probleme lösen
Besonders wichtig ist, dass Ärzte aus verschiedenen Bereichen zusammenarbeiten. Etwa der praktische Arzt und Psychotherapeut, wenn ein Patient von Stress geplagt ist.

Oder Krankenpfleger und praktischer Arzt, wenn es bei der Pflege älterer Menschen Probleme gibt. Ein gutes Gesprächsklima kann viele Probleme lösen, ohne Medikamente verschreiben zu müssen.
Viele Patienten haben kein Vertrauen in ihren Arzt
Patienten dürfen sich nicht entmündigt fühlen, sondern sollten dem Arzt vertrauen können und auch Verantwortung übernehmen. Eine europaweite Studie zeigt, dass ein Drittel der Patienten keine Gesprächsbasis mit ihrem Arzt findet.
Arzt ist nicht allwissend
"Es liegt an der Einstellung von Ärzten und Patienten. Eine patientenorientierte Konsultation ist der Schlüssel für die Zufriedenheit der Patienten und die Verbesserung der Medizin", so der Herausgeber des Buches, der praktische Arzt Hans-Joachim Fuchs aus Wien.

"Es kann nur partnerschaftlich besprochen werden, welche medizinischen Hilfen ein Patient braucht und welche er nicht braucht. Nur so kann sichergestellt werden, dass der Patient das bekommt, was er braucht. Sowohl medizinische als auch psychologische Hilfen," erklärte der Arzt im ORF Radio.
Medikamenteneinnahme soll gut überlegt sein
"Wenn Medikamente zum Beispiel unüberlegt verschrieben und diese dann nicht genommen werden oder doch genommen werden und diese sind nicht die richtigen Medikamente, dann haben sie unter Umständen sogar schädliche Effekte. Die Entscheidung, ob ein Medikament genommen werden soll oder nicht, ist eine wichtige Entscheidung, die ein Gespräch zwischen Arzt und Patient braucht", meinte Fuchs.
Das Gespräch öffnet Türen für neue Gedanken
"Durch das Gespräch mit dem Patienten kommt der Arzt sogar auf bessere Ideen, was das richtige für seinen Patienten ist. Der Arzt ist nicht der allwissende Experte, der schon vorher alles weiß," so Fuchs.

"Er kommt durch das Gespräch zu Schlüssen, die wesentlich besser einer kritischen wissenschaftlichen Betrachtung standhalten."

Edith Bachkönig, Ö1-Wissenschaft
->   Österreichische Ärztekammer
 
 
 
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01.01.2010