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WHO: Drittel aller Krebsfälle weltweit vermeidbar  
  Millionen Menschen jährlich könnten nach Meinung der Weltgesundheitsorganisation WHO gerettet werden, wenn die besten kosteneffektiven Methoden zur Vorbeugung und Heilung von Krebs zum Einsatz kämen.  
Das geht aus einem Bericht hervor, der am Montag - anlässlich eines Kongresses der internationalen Krebsvereinigung in Oslo (Norwegen) - von der Weltgesundheitsorganisation WHO in Genf veröffentlicht worden ist.
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Krebs - eine Sammelbezeichnung
Die umgangssprachliche Bezeichnung Krebs gilt als Sammelbegriff für verschiedenste bösartige Veränderungen von Körperzellen, die sehr häufig zu Geschwulstbildungen und Metastasen führen. Diese "maligne Neubildung" von Gewebe ist gekennzeichnet durch unkontrolliertes Wachstum.

Tumore regen zu diesem Zweck etwa die Bildung von Blutgefäßen an (Angiogenese), um ihren steigenden Sauerstoffbedarf zu decken. Oft wandern Krebszellen schließlich über die Blutbahn oder den Lymphweg in andere Organe ein und bilden dort Tochtergeschwülste. Bei den meisten Krebszellen ist zudem der so genannte natürliche Zelltod (Apoptose) ausgeschaltet.
->   Mehr Informationen zu Krebserkrankungen
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Zehn Millionen Krebsfälle pro Jahr
Ein Drittel der rund zehn Millionen Krebsfälle, die jährlich neu diagnostiziert werden, könnte demnach durch Prävention verhindert werden. Ein weiteres Drittel sei heilbar, sofern die Patienten frühzeitig behandelt werden.

Mehr als die Hälfte der zehn Millionen neuen Fälle jährlich tritt laut WHO in den Industrieländern auf. Krebs verursacht zwölf Prozent aller Sterbefälle weltweit - die zweithäufigste Todesursache nach Herz-Kreislauferkrankungen: Sechs Millionen Menschen sterben jedes Jahr an Krebs.
WHO warnt vor steigenden Raten
Die WHO geht davon aus, dass sich diese Daten noch verschlechtern: In den kommenden 20 Jahren werde die Zahl der Todesfälle von sechs auf zehn Millionen pro Jahr steigen, jene der Neuerkrankungen auf 15 Millionen.

Die Prognosen basieren auf dem zunehmenden Alter der Bevölkerung, der Abnahme von Todesfällen aus anderen Gründen wie ansteckenden Krankheiten und dem Ansteigen einiger Arten wie Lungenkrebs wegen Tabakkonsums.

2020 werden laut WHO mindestens 30 Millionen Menschen an Krebs leiden, berichtete die Schweizer Nachrichtenagentur sda in Genf. Neue Entdeckungen bei der Früherkennung und der Prävention geben aber Hoffnung.
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Weniger Tabak und Alkohol ...
Einem Drittel der zehn Millionen neuen Fälle jährlich könnte durch die Einschränkung des Tabak- und Alkoholkonsums, mit Hilfe ausgewogener Ernährung und Hepatitis B-Impfungen vorgebeugt werden. Ein weiters Drittel könnte von einer Früherkennung und schnellen Behandlung profitieren.
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Information über Symptome
Die Bevölkerung sollte über die ersten Anzeichen der Krankheit informiert werden. Ärztliche Untersuchungen sind laut WHO angezeigt bei: abnormalen Blutungen, Wunden, die nicht heilen wollen, anhaltenden Verdauungsproblemen, chronischer Heiserkeit. Der Bericht empfiehlt regelmäßige Untersuchungen auf Brust- und Gebärmutterhalskrebs.

Laut WHO ist in den Industrieländern das Rauchen Ursache für 30 Prozent der Todesfälle durch Krebs. Eine an Früchten und Gemüse reiche Ernährung könne das Erkrankungsrisiko vermindern, der übermäßige Konsum von rotem Fleisch erhöht die Gefahr einer Krebserkrankung.
->   Weltgesundheitsorganisation WHO
->   Österreichische Krebshilfe
 
 
 
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01.01.2010