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Magere Zeiten in der Antarktis  
  Die Nahrungsressourcen für etliche Tierarten in der Antarktis werden aufgrund der Überfischung der dortigen Gewässer knapp, so eine neue Studie des British Antarctic Survey.  
Damit steigt der Konkurrenzdruck in bezug auf die Nahrungsreserven für Albatrosse, Pinguine und Robben. Das British Antarctic Survey sammelte 23 Jahre lang Daten von Populationen, die sich großteils von Krill, einem Krebs im Zentrum antarktischer Nahrungsketten, ernährten.
Verschlechterung in den 90er Jahren
Die Studie, veröffentlicht in den Proceedings of the Royal Society, weist auf die starke Minimierung der Krill-Bestände im letzten Jahrzehnt hin.

"Die Forschungsergebnisse sollen Einfluss auf das zukünftige Management der antarktischen Krillbestände haben", so Keith Reid vom British Antarctic Survey. "Doch wichtiger ist noch den Zusammenhang der Krillbestände zu anderen Komponenten des antarktischen Ökosystems zu verstehen."
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Mehr zu Krill
Euphausiacea, Ordnung der Höheren Krebse mit rund 90 Arten. Darunter versteht man garnelenartige, meist farblos durchscheinende Hochseebewohner, die sich am Tag in größeren Tiefen, nachts an der Oberfläche auf halten. Fast alle Arten besitzen Leuchtorgane. Einige Formen, z. B. der Krill (Euphausia superba) in der Antarktis, treten in ungeheuren Schwärmen auf und bilden die Hauptnahrung der Heringe und Wale.
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Detailaufnahme eines Krill-Krebses
 


Ökosystem in Fangquoten miteinbeziehen
"Wir können den Fangorganisationen nun Datenmaterial liefern und hoffen, dass sie unsere Ergebnisse in ihre Strategien miteinbeziehen, sodass in neue Krillfangquoten auch die antarktischen Tierpopulationen miteinbezogen werden, die sich großteils vom Krill ernähren, so Keith Reid.

Manche Arten sind flexibel genug auf andere, ähnliche Nahrung zurückzugreifen. So eine bestimmte Pinguinart, die sich auch von anderen Krebsarten ernähren kann. Die gleichbleibende Anzahl an Nachkommen bei dieser Pinguinart scheint das zu bestätigen.

Doch auch das Gegenteil ist der Fall. Manche Arten kämpfen seit dem Krill-Schwund ums Überleben.
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Zu Pinguinen
Ordnung (Sphenisciformes) von 17 Arten flugunfähiger, schwimmgewandter Vögel der Südhalbkugel, besonders in der Nähe der Antarktis. Das Gefieder ist schuppenförmig ausgebildet, ein starkes Fettpolster dient als zusätzlicher Wärmeschutz. Die Flügel werden wie Flossen, die Beine als Steuer beim Schwimmen benutzt. Die Nahrung besteht aus Fischen und kleineren Meerestieren. Soziale Instinkte sind bei den gesellig lebenden Pinguinen sehr hoch ausgebildet, wie die Anlage von Brutkolonien oder die Einrichtung von "Kindergärten" beweist. Die über ein Meter großen Kaiserpinguine sowie die Königspinguine legen ihre Brutkolonien auf dem ewigen Eis an; das einzige Ei wird auf die Füße gelegt und mit einer Gefiedertasche bedeckt. Die übrigen, kleineren Arten legen ihre zwei Eier in Steinnester oder Felsspalten, z. B. die Brillenpinguine, Magellanpinguine oder Felsenpinguine.
->   Mehr zu Pinguinvögeln
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Langzeit-Studie
Derzeit geht man davon aus, dass die Krillbestände von dem langsamen aber stetigen Lufttemperatur-Anstieg in der Antarktis während der letzten 50 Jahre beeinflusst werden. Doch bislang ist es nicht gelungen, die genauen Ursachen hierfür festzumachen.

"Es gibt vermehrte Hinweise auf eine Konvergenz von Krill-Bestandsumfang und der Nachfrage nach dem Kleinkrebs. Derzeit ist auch noch zu klären, ob es sich in diesem Fall um eine langjährigen Zyklus handelt". Trotz allem wird die verstärkte Konzentration auf verträgliche Krill-Fangquoten unerlässlich bleiben", resümiert Keith Reid.
->   British Antarctic Survey
->   Informationen zum Krill-Krebs
->   Proceedings of the Royal Society
 
 
 
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01.01.2010