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Das Internet spaltet die Gesellschaft  
  Das Internet droht die Gesellschaft zu spalten. Die Kluft verläuft zwischen jenen, die Zugang zu den Informationen im Netz haben, und den Ausgeschlossenen. "Web oder weg" ist die Devise. In Österreich sind 53 Prozent der Bevölkerung am Netz, Ältere und Frauen sind nach wie vor unterrepräsentiert. Aber auch global betrachtet driften Nutzer und Nichtnutzer auseinander.  
Konzentration der Datenströme
Die Infrastruktur ist die wichtigste Voraussetzung, um überhaupt Zugang zum Datenhighway zu haben. Die USA, Kanada und Europa zusammen vereinen fast zwei Drittel der Internetnutzer. Afrika hat nur einen Anteil von 0,8 Prozent.

"Die großen Datenströme verlaufen innerhalb Amerikas und konzentrieren sich auch dort nur auf wenige Orte", sagt Gerhard Fröhlich von der Universität Linz.
Keine Verbesserung
"In Manhattan sollen so viele Glasfaserkabel verlegt sein wie im ganzen Rest der Welt", meint Fröhlich. "Auch die Datenströme zwischen Amerika und den USA verlaufen flaschenhalsförmig. Vorläufig ist die Weltkommunikation nur über Ozeankabel möglich. Experten prognostizieren einhellig, dass sich die Entwicklung weltweit nicht verbessern wird."
->   G. Fröhlich: Netz-Euphorien. Zur Kritik digitaler und sozialer Netz(werk)metaphern (pdf-Datei)
Projekt zur Verkabelung Afrikas
Große Hoffnungen setzt der Kontinent auf ein gigantisches Unterwasserkabel. "AfricaOne" heißt das Projekt von AT & T, das Afrika mit einem Glasfaserkabel umgeben will.

Die großen Küstenstädte sollen nach und nach für die Telekommunikation erobert werden. Man dürfe aber nicht vergessen, meint Fröhlich, dass ein Großteil der Weltbevölkerung noch nie telefoniert hat.
Nur für Eliten
In der dritten Welt haben vielfach nur gesellschaftliche Eliten bzw. Bewohner von Großstädten Zugang zum "global digital highway", meint auch Walter Rohn von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.

"Der Großteil der Bevölkerung des Südens - besonders in Afrika, Indien und China - verfügt nicht über die für die Nutzung des Internets erforderlichen Ressourcen. Im einzelnen mangelt es zumeist an den finanziellen Mitteln für den Ausbau des Internet, einer zuverlässigen Versorgung mit Elektrizität sowie an der erforderlichen Dichte von Telefonanschlüssen."
->   Walter Rohn: Nord-Süd-Kommunikation - Regelung oder Markt?
Südafrika als Tor zum IT-Markt
Südafrika entwickelt sich derzeit als Tor zum afrikanischen IT-Markt. 90 Prozent der Internetnutzer des gesamten Kontinents sind in Südafrika zu finden.

Insgesamt sind es nur rund drei Millionen Nutzer. Groß ist die Kluft allerdings noch zwischen Südafrika und dem Rest des Kontinents. Außerhalb Südafrikas haben nur 500.000 Afrikaner einen Internetanschluss.

Ein Beitrag von Ulrike Schmitzer für die Sendung "Salzburger Nachtstudio" vom 3.7.2002
->   Studie: Internet in Schwarzafrika
 
 
 
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01.01.2010