News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Leben 
 
Effizenter Stoffwechsel ohne Fett-Gen  
  Mäuse, denen das Gen für den Schutz von Fettdepots in Körperzellen fehlt, produzieren trotz fettreicher Ernährung weniger Körperfett als normale Mäuse. Das könnte eine neue Generation von Medikamenten gegen Fettsucht hervorbringen, so US-Wissenschaftler.  
Im Stoffwechsel von Mäusen, die fettreiche Nahrung in großen Mengen zu sich nehmen ohne dabei Fett anzulegen, könnte der Schlüssel zu neuen Schlankheits-Medikamenten liegen, berichtet das Journal "Nature Genetics".
Den Tieren fehlt eine für den Stoffwechsel wesentliche Substanz, die einen effizienten Abbau von körpereigenen Fettdepots unterbindet.
Weggezüchtetes Gen
Wissenschaftler des Baylor College of Medicine in Houston, Texas züchteten Mäuse, denen jenes entscheidende Gen fehlt, das den Code für die Produktion des stoffwechselwichtigen Proteins Perilipin enthält.
Selbst bei der Kreuzung mit Mäusen, die zu Fettleibigkeit neigen, zeigten sie bei gleichbleibender Fettdiät keinerlei Gewichtszunahme.
...
"Wir konnten nicht nur genetische Fettsucht bei Mäusen heilen, sondern auch jene durch eine Fettdiät induzierte Form", so Javier Martinez-Botas aus dem texanischen Forscherteam.
"Jene Mäuse, denen das Gen für den Fettdepot-Schutz fehlt, haben einen geringeren Körperfettanteil als normale, selbst wenn ihre Ernährung fettreicher ausfällt."
...
->   Baylor College of Medicine, Texas
Enzym Perilipin entscheidend
Das Protein Perilipin umhüllt das in Tröpfchenform vorliegende Fett innerhalb der Körperzellen, um dieses vor dem Abbau durch ein spezielles Enzym namens HSL [hormone sensitive lipase] zu schützen.
In Mäusen, in denen das fehlende Gen kein Perilipin produzierte, konnte das Enzym HSL die in den Zellen lagernden Fett-Tröpfchen unmittelbar nach ihrer Entstehung abbauen.
...
Neue Generation von Schlankheits-Medikamenten?
Eine neue Generation von Medikamenten, die Schlankheit fördern und Fettsucht bekämpfen, soll laut den US-Wissenschaftlern, diese Untersuchung ermöglichen. Entscheidend hierfür wird die erfolgreiche Unterbindung der Perilipin-Aktivität in den Fettdepots der Zellen sein.
...
Ziel für zukünftige Entwicklung
"Das auch im menschlichen Organismus in den Körperzellen vorliegende Protein Perilipin, dient uns jetzt als Zielorientierung für die zukünftige Entwicklung von Anti-Fettsucht-Medikamenten", erläutert Javier Martinez-Botas.
Gedämpfte Erwartungen
Eine Warnung ist aber nach Javier Martinez-Botas hinsichtlich zu hoch gesteckter Erwartungen anzubringen. Es wird noch etliche Jahre in Anspruch nehmen, um den Forschungs-Schwerpunkt vom Mäuse- auf den menschlichen Organismus zu übertragen.
->   Nature Genetics
->   Forschungs-Schwerpunkt Fettsucht
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Leben 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010