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Dänische Studie: Kein Krebs durchs Handy  
  Mit dem Handy zu telefonieren erhöht das Krebsrisiko nicht. Das zeigt eine neue Studie an rund 400.000 Dänen, die die Dänische Krebsgesellschaft über einen Beobachtungszeitraum von 13 Jahren durchgeführt hat.  
Es gibt keinen Hinweis auf die Entstehung von Gehirntumoren, Leukämie oder Speicheldrüsenkrebs durch die elektromagnetische Strahlung der Handies, berichtet das Wissenschafterteam um Christoffer Johansen von der Danish Cancer Society.
Kein Zusammenhang mit Dauer, Alter oder Handytyp
Die Forscher kamen zu diesem Ergebnis, indem sie die Krebshäufigkeit unter 420.095 dänischen Handynutzern zwischen 1982 und 1995 untersuchten und mit der Gesamtbevölkerung verglichen. Das Ergebnis: es gibt keine erhöhten Krebszahlen bei den Mobiltelefonierern. Das Krebsrisiko hängt auch nicht mit der Dauer der Nutzung, dem Alter des Erstnutzes oder dem Handytyp zusammen.
'Seriöse Studie'
"Das ist eine seriöse Studie, die in einer Top-Zeitschrift publiziert wurde", sagt Michael Micksche vom Institut für Tumorbiologie-Krebsforschung der Universität Wien.

"Das einzige Problem ist, dass es keine Beobachtungen über 20 Jahre oder länger gibt. Und bevor wir keine derartigen Langzeitstudien haben, ist es schwer eine Empfehlung für oder gegen den Handygebrauch abzugeben".
'Andere Krankheiten durch Handy-Strahlung'
Die Studie schließt nicht aus, dass andere Krankheiten durch die elektromagnetische Strahlung verursacht werden, wie zum Beispiel Hautkrankheiten oder Erkrankungen des Nervensystems.

In Punkto Gehirntumore entspricht das Ergebnis einer erst im Jänner im New England Journal of Medicine veröffentlichten Studie: Und auch hier zeigte sich, daß es kein erhöhtes Gehirntumor-Risiko für Handynutzer gibt, die täglich 60 Minuten oder länger telefonieren. Gehirntumore entstanden auch nicht öfter auf der Seite, auf der telefoniert wurde.

¿Die Studie ist die erste landesweite dieser Art¿, sagt Johansen. Das Zahlenmaterial stünde auch in anderen skandinavischen Ländern zur Verfügung.
->   Artikel im New England Journal of Medicine
->   Journal of National Cancer Institute
 
 
 
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01.01.2010