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Serviceroboter: Intelligenter Staubsauger  
  Der Traum vom Roboter in Haus und Garten rückt näher. Im September soll der erste serienreife Staubsaugerroboter in Österreich auf den Markt kommen. Einen intelligenten Rasenmäher gibt es bereits zu kaufen.  
"Trilobite" heißt der neue Staubsaugerroboter, den Electrolux auf den Markt bringen wird. Er soll - wie der Name Roboter schon verspricht - selbständig arbeiten und den Staub in der ganzen Wohnung aufsaugen, sagt Erich Prem vom Österreichischen Forschungsinstitut für Artificial Intelligence.
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Fledermaus als Vorbild
"Trilobite" wird 1.650 Euro kosten, und damit ein Roboter der neuen, preiswerten Generation sein. "Der Staubsaugerroboter ist mit einem Sonarsystem ausgestattet. Er funktioniert nach dem Prinzip, das wir von Fledermäusen kennen", erklärt Erich Prem. "Er bewegt sich völlig autonom und entscheidet selbst, in welche Ecke des Zimmers er geht. Er erreicht 90 Prozent der Bodenfläche. Der menschliche Stausauger erreicht hingegen nur 80 Prozent. Er hat aber auch Nachteile. Er wird, wenn man nicht aufpasst, die Treppen hinunterfallen."
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Der "Auto Mower" - ohne Solarenergie
Die neuen Serviceroboter sind keine Wundermaschinen. Doch sie können eine Menge Arbeit in Haus und Garten abnehmen. So auch der Rasenmäher-Roboter von Husqvarna. Seit 1998 wurden rund 1.000 Stück in Österreich verkauft. Kostenpunkt: 1.990 Euro.

Der "Auto Mower" fährt den Rasen automatisch ab und lässt das Gras nicht über eine bestimmte Länge sprießen. Er kann derzeit rund 1.400 Quadratmeter Rasenfläche pflegen, sagt der Artificial Intelligence-Forscher Erich Prem.

Anfänglich wurde er von der Sonne gespeist. In Österreich gab es wegen der Witterung allerdings Probleme. Deshalb fährt der Rasenmäher-Roboter nun nach gut einer Stunde zur Ladestation und tankt Strom auf.
Einige Jahre bis zum "bügelnden Roboter"
"Es gibt Bereiche in der täglichen Hausarbeit, für die man sich dringend Roboter wünscht. Den Geschirrspülerroboter oder den Bügelroboter wird es in den nächsten fünf oder zehn Jahren nicht auf dem Markt geben", so Prems Prognose.

"Wir können aber erwarten, dass für die einfachen Arbeiten und für den Transport schwerer Gegenstände oder für die Überwachung des Gartens schon demnächst ausgefeilte Roboter auf den Markt kommen, die auch im Bereich des Leistbaren liegen."
Stromversorung und Sensortechnik verbessern
Die Forscher arbeiten derzeit noch an zahlreichen technischen Problemen. Unter anderem ist die Stromversorgung noch nicht gut gelöst, wie Experte Prem erläutert. Weitere technische Verbesserungen seien im Bereich der Sensorik möglich.

"Wenn wir an den Bügelroboter denken, kann man sich vorstellen, wie schwierig es ist, zu erkennen, wo Falten sind, wo wie gebügelt werden und an welchen Stellen glattgezogen werden sollte. Das sind Dinge, die auch Menschen oft nicht sehr gut können", so Prem.
Rasen und Staub sind erst der Anfang
Wir stehen jetzt erst am Anfang einer Entwicklung, die uns noch zahlreiche Roboter bescheren wird, die man sich für Haus und Garten leisten kann.

Ulrike Schmitzer, Ö1-Wissenschaft
->   Österreichisches Forschungsinstitut für Artificial Intelligence
->   Mehr zum Stichwort Roboter in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010