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Experte: Für mehr Kooperation zwischen Disziplinen  
  Geistes- und Naturwissenschaftler sollten nach Expertenansicht enger zusammenarbeiten, um den Umgang mit modernen Wissenschaften wie der Genforschung verantwortungsvoller zu gestalten.  
"Zwischen den Forschern hapert es häufig an der Kommunikation", sagte der Leiter der deutschen Akademie für Technikfolgenabschätzung in Baden-Württemberg, Ortwin Renn, in einem dpa-Gespräch.
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Tagung soll Kommunikation fördern
Von Montag (8. Juli) an treffen sich Wissenschaftler verschiedener Disziplinen zu der Tagung "Zukunft des Menschen" in Stuttgart. Mit dem Treffen soll auch die Kommunikation zwischen Geistes- und Naturwissenschaftlern gefördert werden.
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Disziplinäre Koalitionen
"In der Zukunft werden disziplinäre Koalitionen immer wichtiger", sagte Renn. Die Forschung von Informatikern zur "Künstlichen Intelligenz" ersetze den menschlichen Geist nicht. "Wir sollten Kinder in der Schule nicht zu reinen Wissensspeichern machen, wenn wir inzwischen über gute Datenbanken verfügen."

Viel wichtiger sei, den Schülern Urteilskraft und Auswahlkompetenz mit auf den Lebensweg zu geben, sagte Renn. "Hier ist etwa die Zusammenarbeit von Informatikern und Pädagogen gefragt."
Fachübergreifende Lehre an Universitäten?
Nach Ansicht von Renn sollten schon an den Universitäten übergreifende Lehrveranstaltungen zum Pflichtprogramm gehören: "Bauingenieure sollten etwa in sozialwissenschaftlichen Vorlesungen hören, wie Menschen heute überhaupt leben."

Oft würden Wohnungen an den Bedürfnissen der Bewohner vorbei gebaut. "Da wird häufig noch immer im klassischen Schnitt gebaut: Elternschlafzimmer, Kinderzimmer und Wohnzimmer - obwohl es immer mehr Singles und Alleinerziehende gibt."
Für eine "fruchtbare Zusammenarbeit"
Für eine bessere Verständigung der Disziplinen müssten beide Seiten aufeinander zu gehen. "Geisteswissenschaftler sollten sich nicht in Utopien versteigen und sich mehr über Grenzen und wirkliche Potenziale der naturwissenschaftlichen Techniken interessieren", sagte Renn.

Naturwissenschaftler sollten bei ihrer Arbeit die gesellschaftlichen Folgen und ethischen Probleme mehr im Blick haben und enger mit Sozialwissenschaftlern zusammenarbeiten. "Denn im Grunde können sich beide Wissenschaften bei der Forschung sehr befruchten."
->   Akademie für Technikfolgenabschätzung in Baden-Württemberg
 
 
 
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01.01.2010