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Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
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"Kostenexplosion" durch neues Aids-Mittel?  
  Das viel versprechende neue Aidsmittel "T20", das zwei Pharmafirmen auf der Welt-Aids-Konferenz in Barcelona vorgestellt haben, droht nach Medienberichten die Behandlungskosten zu verdoppeln.  
Medikamente mit der neuen Substanz sollen nach inoffizieller Auskunft eines Herstellers jährlich zwischen 12.000 und 15.000 Dollar (12.110 und 15.130 Euro) kosten, berichtete das New Yorker "Wall Street Journal" in seiner Online-Ausgabe vom Montagabend.
Weigerung der Krankenkassen?
Da die Mittel zusätzlich zur gebräuchlichen Kombinationstherapie eingenommen werden müssen, würden sich die Behandlungskosten pro Patient von derzeit 10.000 bis 16.000 Dollar auf das gut Doppelte erhöhen.

Amerikanische Gesundheitsexperten fürchten, dass Krankenkassen und staatliche Hilfsprogramme für Aids-Patienten sich weigern werden, die zusätzlichen Kosten zu tragen und Medikamente mit dem neuen Wirkstoff aus Kostengründen ausklammern könnten.
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Welt-Aids-Konferenz in Barcelona
Vom 7. bis 12. Juli 2002 nehmen mehr als 15.000 Wissenschaftler, Ärzte, Aidskranke und Politiker an der 14. Welt-Aids-Konferenz in Barcelona teil. Zentrales Thema ist der Zugang zu den wirksamen antiretroviralen Kombinationstherapien.
->   Welt-Aids-Konferenz
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Die neue Wirkweise von T20
"T20" soll bereits das Eindringen der Viren in die Immunzellen und somit deren Zerstörung verhindern.

Entsprechende Ergebnisse fortgeschrittener gemeinsamer Studien wurden von den Firmen Roche (Basel/Schweiz) und Trimeris (Durham/US-Staat North Carolina) am Montag auf der Welt-Aids-Konferenz in Barcelona präsentiert.
->   Mehr über das neue Aids-Mittel "T 20"
Zulassung nächstes Jahr?
Offizielle Preisangaben gibt es bisher nicht. Die Zeitung hatte ihre Informationen nach eigenen Angaben aus dem Kreis der Trimeris-Geschäftsführung erhalten.

Auch der neue Wirkstoff kann Aids voraussichtlich nicht heilen, den Ausbruch und das Voranschreiten der Krankheit aber weiter verzögern. Mit einer Zulassung des Präparates in den USA und Europa wird zu Beginn des nächsten Jahres gerechnet.
->   UNAIDS
->   Wall Street Journal
Mehr zur Aids-Konferenz und der aktuellen Situation in science.ORF.at:
->   Aids: Nur ein Impfstoff könnte Epidemie stoppen
->   UNO: Immer mehr, immer jüngere HIV-Neuinfizierte
 
 
 
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01.01.2010