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Forscher warnen vor Folgen der Seehundstaupe  
  Der jüngste Ausbruch der Seehundstaupe in Nordwesteuropa kann nach Ansicht von Experten "verheerende Folgen" haben. Sie befürchten, dass sich die Epidemie von 1988 wiederholen könnte, bei der 18.000 Seehunde starben.  
Niederländische und dänische Forscher halten ein neuerliches Massensterben von Seehunden für möglich. Denn Untersuchungen der vergangenen zehn Jahre an Seehunden im Wattenmeer lassen nach Ansicht der Experten erwarten, dass auf Grund der vorangegangenen Epidemie maximal 20 Prozent der Tiere gegen das Staupe-Virus immun sind.

Die Wissenschaftler veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Arbeit in der aktuellen Ausgabe des Fachjournals "Science".
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->   ''Science''
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Neuer Ausbruch fordert bisher 1.200 tote Tiere
Der jüngste Ausbruch begann im Mai. Forscher fanden das Virus zunächst in toten Tieren auf der dänischen Insel Anholt. Es verbreitete sich von dort aus weiter bis ins niederländische Wattenmeer.

Der Virologe Albert Osterhaus von der Rotterdamer Erasmus-Universität, der zu den Verfassern des Beitrags gehört, beziffert die Zahl der bisher tot gefundenen Tiere in Dänemark, Schweden und im niederländischen Teil des Wattenmeers auf etwa 1.200.
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Epidemie von 1998
Damals waren 18.000 Seehunde in der Ostsee, im Wattenmeer und den Gewässern um Großbritannien am Phocine-distemper-Virus (PDV) gestorben.
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Bedeutung der Todesfälle noch unklar
"Die Zahl der Todesfälle ist höher als normal", sagt Osterhaus. "Aber sie erhöht sich derzeit nur tropfenweise", sagt der Forscher. "Was das bedeutet, können wir noch nicht sagen."

Experten befürchten, dass auch an der deutschen Nordseeküste bald erste Seehunde an dem Virus sterben könnten.
 
 
 
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01.01.2010