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"Weltpsyche" über Wien  
  "Anima Mundi - Globalisierung als Herausforderung" lautet das Motto des 3. Weltkongresses für Psychotherapie, der in Wien vom 14. bis 18. Juli tagt. Und so vielfältig gestaltet sich auch das Programm. Unter anderem geplant sind ein Symposion über den Konflikt zwischen Palästinensern und Israelis aus psychotherapeutischer Sicht sowie die Präsentation von "EMDR" - einem neuen Verfahren in der Traumatherapie.  
Folgen der Globalisierung: Seelisch krank von Ost bis West
"Die Welt wird überschaubarer, die Kulturen rücken näher zueinander. Das ruft Ängste, aber auch Neugier hervor. Was bedeutet es, seelisch krank zu sein in den palästinensischen Siedlungsgebieten oder in China oder in den Krisengebieten Afrikas. Nicht nur im industrialisierten Westen beschäftigen wir uns mit den seelischen Folgen einer überbordenden Welt", sagt Alfred Pritz, Initiator des Kongresses und Präsident des Weltverbandes für Psychotherapie.
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4.000 Teilnehmer
Rund 4.000 Psychotherapeuten aus 90 Ländern der Erde haben auf dem Kongress Gelegenheit, sich über unterschiedliche wissenschaftliche Ansätze und Behandlungsmethoden auszutauschen und zu diskutieren. Eröffnet wird der Kongress am Sonntagabend im AKH. Eröffnungsredner ist Horst Eberhard Richter.
->   Homepage des Kongresses
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Brisante Symposien
Einer der Höhepunkte des Kongresses ist ein Symposion über Hoffnung und Verzweiflung in Nahost, zum Konflikt zwischen Palästinensern und Israelis aus psychotherapeutischer Sicht.

Ein Runder Tisch, der sich mit den Ereignissen des 11. September in New York 2001 auseinandersetzt, diskutiert politische Verantwortung und Psychotherapie.

"100 Jahre Carl Rogers" feiern die Anhänger des amerikanischen Psychologen und Psychotherapeuten. Er gilt als der Begründer der modernen klientenzentrierten Psychotherapie.
->   Bibliografie von Carl Rogers
EMDR: Neues Verfahren in der Traumatherapie
Ein neues Verfahren in der Traumatherapie kommt aus den USA: EMDR oder Eye Movement Desensitization and Reprocessing. Es wird in mehreren Seminaren und Workshops präsentiert.

Dieses Therapieverfahren basiert auf der Erkenntnis, dass die beiden Gehirnhälften unterschiedliche Funktionen in der Verarbeitung belastender Erlebnisse haben.

Francine Shapiro vom Mental Research Institute in Palo Alto, Kalifornien entwickelte eine Methode, die unverarbeitete, belastende Ereignisse aus der rechten Hälfte in die linke - verarbeitende - Hälfte im Gehirn transferiert.
->   EMDR-Österreich - Gesellschaft für Traumatherapie
Lichtsignale lösen Augenbewegungen aus
Mit Hilfe spezieller Lichtsignale werden beim Patienten rasche, den R.E.M.-Phasen im Traum ähnliche Augenbewegungen hervorgerufen. Damit wird die Verarbeitung von Informationen im Gehirn beschleunigt.

Quälende Flashbacks und Schlaflosigkeit, wie sie nach Unfällen und katastrophalen persönlichen Erlebnissen auftreten, können damit überwunden werden.

Shapiro wird eine der Preisträgerinnen des
Internationalen Sigmund-Freud-Preises.

Martina Schmidt, Modern Times
->   Mehr über Eröffnungsredner Horst Eberhard Richter
 
 
 
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01.01.2010