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ESA-Mission zur Venus doch 2005?  
  Vor kurzem noch verkündete der Direktor der European Space Agency (ESA), dass Europa kein Geld für eine Mission zur Venus habe. Nun wird der "Venus Express" doch ins ESA-Forschungsprogramm aufgenommen - voraussichtlich 2005 soll er starten.  
Synergieeffekte dank Mars Express
Bild: ESA
Es wird eine der am schnellsten vorbereiteten Missionen überhaupt. Der Venus Express muss schon im Jahr 2005 für den Start bereit sein. Möglich ist das nur, weil es Synergieeffekte gibt.

Für Venus Express muss kein neues Design entwickelt werden, sämtliche Instrumente, die für die Mission zum Mars entwickelt wurden, werden einfach nachgebaut, erklärte Rudolf Schmidt, der Projekt Manager des "Mars Express", im ORF-Radio.
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->   Presseerklärung der ESA zur Venus-Mission (15.7.02)
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Blick in die Atmosphäre
"Das Schöne ist, und das ist ein Zufall", meinte Schmidt, "dass alle Infrarot-Instrumente, die man für den Mars-Express gebaut hat, den richtigen Spektralbereich abdecken, mit dem man auch in die Atmosphäre der Venus sehen kann. Das hat bis jetzt noch niemand geschafft, weder die Russen noch die Amerikaner. Die Amerikanischen Forscher haben Radars geflogen, um die Oberfläche der Venus durch die Wolken hindurch sichtbar zu machen, aber es hatte noch keiner die Instrumente, die wir jetzt zur Verfügung hätten, um einen echten Blick in die Atmosphäre zu machen und zu verstehen, warum es dort kocht und brodelt."
Hoher Stressfaktor
Mit wenig Geld kann also eine zweite Mission entwickelt werden, sagte Schmidt. "So gesehen ist der Druck, diese Mission zu machen, sehr hoch. Nur die Zeit, die zur Verfügung steht zwischen jetzt und dem voraussichtlichen Start im Oktober 2005, ist sehr kurz. Daher unterliegt das alles einem sehr hohen Stressfaktor."
Schlüsselrolle Italiens
Nun müssen sich alle beteiligten Länder auch verpflichten, diesen Stress zu bewältigen und alle Termine einzuhalten.

Noch kann ein einziges Land die Mission allerdings verhindern. Italien muss noch bis spätestens Oktober die Unterschrift unter das Forschungsprogramm setzen. Für die ESA würde die Mission zur Venus bedeuten, dass sie die einzige Weltraumorganisation der Welt ist, die alle Planeten im inneren Sonnensystem besucht hat.

Ulrike Schmitzer, Ö1-Wissenschaft
->   ESA
->   Mehr über die Venus auf der NASA-Website
 
 
 
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01.01.2010