News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Medizin und Gesundheit 
 
Einfluss von Genen auf Intelligenz altersabhängig  
  Der Einfluss genetischer Faktoren auf die Intelligenz eines Menschen steigt nach der Meinung von Psychologen mit zunehmendem Lebensalter an, wie eine umfassende Zwillingsstudie ergeben hat.  
Zugleich nehme der Einfluss von Familienumfeld und Erziehung auf die Intelligenz tendenziell ab, sagte der Bielefelder Psychologe Frank Spinath am Montag auf der 11. Europäischen Konferenz zur Persönlichkeit, die in Jena stattfindet. Diese Entwicklung sei bereits im Kindesalter messbar.
Zwillingsstudie mit 13.000 Familien
Spinath berief sich auf eine umfassende britische Zwillingsstudie, an der er mitgewirkt hatte. Dabei waren Zwillingskinder ab dem zweiten Lebensjahr aus mehr als 13.000 Familien getestet worden.

Nach den Ergebnissen der Untersuchung bestimmen die Einflüsse der Familie vor allem in der frühesten Kindheit die Entwicklung der geistigen Fähigkeiten eines Kindes. Bereits im Vorschulalter zeige sich deutlicher, welche Rolle die genetische Veranlagung bei der Entwicklung der Intelligenz spiele.
Gene bedingen vor allem Leistungsschwächen
Die Studie hat Spinath zufolge keinen Hinweis darauf gebracht, dass besonders hohe Begabungen stärker mit genetischen Ursachen zusammenhängen als durchschnittliche Leistungen. Hingegen seien Leistungsschwächen durchaus auch auf genetische Faktoren zurückzuführen.

Auf dem Kongress an der Universität Jena diskutieren etwa 250 Wissenschafter neue Erkenntnisse der Persönlichkeitsforschung. Die Konferenz dauert bis Donnerstag.
->   Uni Jena
->   Website von Frank Spinath
Mehr zu diesem Thema in science.ORF.at
->   Hirnforschung versucht Intelligenz zu erklären
->   Salz fördert geistige Entwicklung Frühgeborener
->   Evolution: Sozialleben veränderte Gehirn
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Medizin und Gesundheit 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010