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Maßgeschneiderte Bauteile für die Nanowelt  
  Ringe und Röhren, tausendmal dünner als ein Haar sind nötig, wenn Nanomaschinen etwa einmal chemische Analysen machen sollen. Die dazu nötigen "Werkzeug-Maschinen" im atomaren Maßstab entwickelt einer der aktuellen Philip Morris Forschungspreisträger.  
Kombinierte Technik
Unsichtbar klein ist die Welt des Oliver Schmidt. Er hat ein Verfahren entwickelt, mit dem winzige Rören, Stangen, Ringe oder Membrane hergestellt und auf Mikrochips positioniert werden können.

Viele Moleküle finden von allein zu einer Form. Der Physiker Schmidt nützt diese Eigenschaft und kombiniert sie mit herkömmlichen Techniken, Rollen oder Falten zum Beispiel. Daraus entstehen dann Ringe und Röhren, die tausendmal dünner sind als ein Haar, aber beliebig lang.
->   Max-Planck-Institut für Festkörperforschung, Stuttgart
Nanoröhre als Party-Schlange
Eine Nanoröhre entsteht zum Beispiel, indem Schmidt zwei Atom-dünne Schichten verschiedener Materialien auf eine Silizium-Scheibe aufdampft.

Im Säurebad lösen sie sich als dünne Folie von der Scheibe und die rollt sich von allein zu einer Röhre, sagt Oliver Schmidt vom Max Planck Institut für Festkörperforschung in Stuttgart. Er vergleicht den Vorgang des Einrollens mit einer sich kräuselnden Party-Schlange aus Papier.
Nano-Origami
Die Schicht kann sich bis zu 30 mal einrollen und lässt sich weiter falten und biegen. Verschiedene Materialien eignen sich dafür, mit speziellen elektrischen oder mechanischen Eigenschaften. Mit der Methode lassen sich Nanostäbchen, Nanoringe, Nanolassos oder Nanopipelines herstellen, sagt Schmidt.
Nano-Pipelines
Pipelines in der fingernagelgroßen Chemiefabrik sind noch Zukunftsvisionen, aber die Nanowelt wird Tag für Tag weiter erschlossen. Schmidt und sein Team halten den Werkzeugkoffer bereit.
Philip Morris Forschungspreis 2002
Der Forschungspreis der Philip Morris Stiftung ist heuer an Oliver Schmidt, Günter Fuhr, Peter Berthold und Klaus Bade verliehen worden. Die vier Projekte der Preisträger kommen aus den Bereichen Nanotechnologie, Biotechnologie, Vogelkunde und Migrationsforschung. Der Preis ist mit insgesamt 100.000 Euro dotiert.

Barbara Daser, Ö1 Wissenschaft
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01.01.2010