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Eugen Böhm-Bawerk vor 150 Jahren geboren  
  Vor 150 Jahren wurde der österreichische Wirtschaftswissenschaftler Eugen von Böhm-Bawerk in Brünn geboren. Er gilt als Wegbereiter der modernen Wirtschaftstheorie und Mitbegründer der so genannten Österreichischen Schule der Nationalökonomie.  
Mehrfach Finanzminister
Zwischen 1895 und 1904 war er mehrfach Finanzminister. Böhm-Bawerks Konterfei ziert die gültige 100-Schilling-Note. Böhm-Bawerk studierte an der Universität Wien und promovierte 1875 zum Doktor der Rechte. 1880 habilitierte er sich für "Politische Ökonomie" und wechselte im selben Jahr an die Universität Innsbruck.

Hier entstanden einige seiner wichtigsten Werke, darunter die kapitaltheoretischen Untersuchungen, für die er weit über die Monarchie hinaus berühmt wurde.
Sektionschef im Finanzministerium
Nach zehn Jahren an der Tiroler Universität kehrte er zurück nach Wien um einen Posten als Sektionschef im Finanzministerium anzutreten. Als solcher leitete er die große Reform der Personal- und Erwerbssteuern ein, 1896 wurde etwa die progressive Personaleinkommenssteuer eingeführt. 1895, 1897/98 und von 1900 bis 1904 leitete er als parteiloser Minister die finanziellen Geschicke der Monarchie.
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Zuwendung zur Wissenschaft
In späteren Jahren wandte er sich wieder mehr der Wissenschaft zu, so war er von 1911 bis 1914 Präsident der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW). Zu seinen wissenschaftlichen Vermächtnissen zählt die Entwicklung der Österreichischen oder Wiener Schule der Nationalökonomie, gemeinsam mit Carl Menger und Friedrich von Wieser. Diese Theorie führte unter anderem das "Prinzip des Grenznutzens" ein.
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Prinzip des Grenznutzens
Dieser Grenznutzen ist der Nutzenzuwachs, den ein Wirtschaftsobjekt auf einem bestimmten Verbrauchsnivieau bei geringfügiger Ausweitung seines Konsums erfährt. Er bezieht sich auf die jeweils kleinste Einheit eines bestimmten Produktes.

Ein Beispiel: Benötigt jemand Brot zur Stillung seines Hungers, ist der Nutzen der ersten Scheibe für ihn sehr hoch. Auch der Grenznutzen der zweiten Scheibe ist noch groß, aber schon etwa geringer als der der ersten, da der Hunger und damit das Bedürfnis nachlässt. Mit jeder weiteren Portion sinkt der Grenznutzen für den gleichen Konsumenten, bis er schließlich gegen null geht.
 
 
 
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01.01.2010