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Selbstmordattentäter infiziert Opfer mit Hepatitis  
  Den Überlebenden palästinensischer Selbstmordattentate in Israel droht eine zusätzliche Gefahr: Wenn sie von Knochenstücken des Attentäters getroffen werden, können sie mit Hepatitis B und anderen, durch Blut übertragene Krankheiten infiziert werden.  
Bei den routinemäßigen Röntgenuntersuchungen auf Metall-Splitter in Nacken, Brust und Hüfte einer Überlebenden fanden die Ärzte Knochenstücke, die nur vom Attentäter stammen konnten.

Bei einer folgenden Untersuchung im Institut für Forensische Medizin in Tel Aviv wurden die Knochenfragmente positiv auf Hepatitis-B-Viren getestet.
Überlebende müssen geimpft werden
"Als Konsequenz aus dem Fall werden alle Überlebenden dieser Attentate in Israel gegen Hepatitis B geimpft", erklärt Itzhak Braverman, Notfallmediziner am Hillel Jaffe Center von Hedera in einem Interview des britische Magazins "New Scientist".
->   New scientist: Suicide bombers may spread disease
Viele Krankheitserreger werden durch Blut übertragen
Gefundene Knochenteile müssten zudem auf entsprechende Krankheiten untersucht werden, erläuterte der Mediziner weiter.

Was für Hepatits B gelte, komme auch für andere Krankheitserreger wie etwas des Dengue-Fiebers, der Syphilis, der Malaria oder von Aids in Frage.
Neue Dimension des Schreckens
Bravermans Team sieht den überraschenden Fund als ersten Bericht darüber an, dass nicht nur Metallteile oder andere Bombenzutaten die Opfer solcher Anschläge verletzen könnten, sondern auch Knochenstücke des Attentäters. Mit dieser Gefahr habe bisher niemand gerechnet.

Das Team beschreibt den Fall im "Israel Medical Association Journal" (Bd.4, S. 528).
->   Israel Medical Association Journal
->   Hillel Jaffe Center
 
 
 
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01.01.2010