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Varroa-Milbe: Imker hoffen auf Entspannung  
  Im Vorjahr fielen rund 35 Prozent des Bestandes der heimischen Bienenstöcke der Varroa-Milbe zum Opfer. 2002 könnten die Ausfälle geringer ausfallen, da die Imker früher als sonst mit Bekämpfungsmaßnahmen beginnen konnten.  
Um den Honig nicht zu verunreinigen, können Bekämpfungsmaßnahmen erst nach der Entnahme des süßen Bienenproduktes - im Imkerjargon "nach der Tracht" - eingesetzt werden. Dies war heuer, auf Grund der guten Wetterlage, früher als sonst möglich.
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Die Varroa-Milbe
Die ovalen, abgeflachten Milben sind rund 1,2 Millimeter lang und 1,6 Millimeter breit. Die ursprünglich aus Asien stammenden Spinnenverwandten wurden Anfang der 80er Jahre nach Österreich eingeschleppt und plagen seither die heimischen Imker.
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Milben wurden resistent
Ein bis vor wenigen Jahren erfolgreich verwendetes Pestizid - ein auf Pflanzenwirkstoffen basierendes Pyrethroid - verlor nach und nach die Wirkung auf die Milben, die Tiere entwickelten Resistenzen.

Daher grassiert die meldepflichtige, so genannte Varroa-Seuche seit etwa drei Jahren mit besonderer Heftigkeit.

Als Alternative zum einfach anzuwendenden Pyrethroid setzen die Imker heute Ameisensäure ein. Diese wird in den Stock eingebracht, verdunstet und tötet so die Milben.
Aminosäure: nicht zu viel und nicht zu wenig
"Allerdings ist der Einsatz der Ameisensäure nicht so einfach, nimmt man zu viel, leiden auch die Bienen, nimmt man zu wenig, bleiben die Milben am Leben", erklärt der Präsident des Österreichischen Imkerbundes Josef Ulz.

Die Imker mussten daher erst lernen, mit dem neuen Bekämpfungsmittel umzugehen, wovon teilweise wieder die Milben profitierten.
Je größer die Bienenstockdichte, umso mehr Schädlinge
Insgesamt sind die Ausfälle durch die Varroatose schwer zu beziffern, es gibt viele Hobby-Imker, die ihre Daten nicht an den Imkerbund melden. Ulz schätzt die Einbußen 2001 auf österreichweit 35 Prozent, in den Jahren zuvor war die Lage ähnlich.

Generell lässt sich sagen, dass die Milbe in Gegenden mit vielen Bienenvölkern - etwa in Ostösterreich - leichteres Spiel hat. Der Befall neuer Stöcke erfolgt über die erwachsenen Bienen, sie tragen die Schädlinge in die Stöcke und infizieren damit den Nachwuchs.
->   Österreichischer Imkerbund
 
 
 
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01.01.2010