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Milzbrand-Erreger in der Antarktis entdeckt  
  90 Jahre nach der gescheiterten Antarktis-Expedition des Briten Robert Scott haben neuseeländische Forscher in einer seiner Hütten am Südpol Milzbrand-Erreger nachgewiesen. Die Umgebung der Hütte wurde bis auf weiteres abgesperrt.  
Die Milzbranderreger stammen vermutlich von Ponys oder Maultieren aus der Expedition des Entdeckers zwischen den Jahren 1910 und 1912, gab die Kulturerbe-Stiftung Antarktis in Neuseeland bekannt.

Das neuseeländische Gesundheitsministerium wies indes darauf hin, dass von den gefundenen Sporen von Milzbrand (Anthrax) nur "eine zu vernachlässigende Gefahr für Menschen" ausgehe.
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Milzbrand
... bakterielle Infektionskrankheit. Bacillus anthracis befällt v.a. Säugetiere und Menschen. Man kennt drei Formen: Ein bis drei Tage nach der Ansteckung entwickelt sich an der Eintrittstelle des Keimes eine Pustel, die unter Narbenbildung abheilt. Durch Einatmen des Erregers entsteht der Lungenmilzbrand, der wie eine Lungenentzündung verläuft. Beim Darmmilzbrand gelangt der Bazillus über die Nahrung in den Körper. Bei allen drei Formen kann sich die Infektion unbehandelt auf die Lymphbahnen ausbreiten und Fieber, Schwellung und eine brandige Verfärbung der Milz hervorrufen. Diese Milzbrandsepsis führt oft zum Tod. Behandlung mit Antibiotika ist nötig. Wegen der hohen Ansteckungsgefahr müssen die Erkrankten isoliert werden, die Krankheit ist meldepflichtig.
Nach den Milzbrandinfektionen in Amerika letzten Jahres machte Anthrax als mögliche biologische Waffe weltweit von sich reden.
->   Mehr über Milzbrand
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Keine Gesundheitsschäden bei Besuchern bekannt
Laut Stiftungsdirektor Nigel Watson gibt es in historischen Aufzeichnungen keine Hinweise darauf, dass Mitglieder der Expedition an Milzbrand erkrankt seien.

Auch sei nichts über solche Gesundheitsschäden unter den tausenden Menschen bekannt, die die Hütte seit ihrer Entdeckung in den 40er Jahren besucht hätten.
Milzbrandsporen sind Überlebenskünstler
Milzbrand-Sporen sind äußerst widerstandsfähig und können auch bei wärmeren Temperaturen Jahrzehnte im Boden überdauern. Für eine Infektion müssen die Bakterien allerdings in vergleichsweise großer Zahl in Wunden gelangen, eingeatmet oder geschluckt werden.
->   Robert Falcon Scott
->   neuseeländisches Gesundheitsministerium
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01.01.2010