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Innovative Ideen zur Tunnelsicherheit  
  Nach dem "Tunnelkatastrophenjahr" 1999, das mehrere Dutzend Tote im Tauerntunnel und im Montblanctunnel kostete, sind die Diskussionen um Sicherheitsmaßnahmen nicht verstummt. In Österreich werden zur Zeit mehrere Tunnelanlagen renoviert oder erneuert. Innovative Ideen stehen vor einer Umsetzung. Das menschliche Fahrverhalten bleibt aber immer noch das größte Risiko.  
Verkehrsüberwachung und Brandbekämpfung
Zwei Strategien werden sichtbar: einerseits eine intelligente Videoüberwachung, die keinen Verkehrssünder übersieht und auch Gefahrenmomente direkt und unverzüglich in der Tunnelüberwachungszentrale meldet und andererseits Ideen zur effektiven Brandbekämpfung.
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Brandbekämpfung
In der Brandbekämpfung will man sich in Zukunft nicht auf automatische Abluftsysteme allein verlassen. Denn in wissenschaftlichen Untersuchungen hat man erkannt, dass die Luftströmung im Tunnel gefährlich ist. Durch sie gelingt es dem tödlichen Rauch, sich im gesamten Tunnel zu verteilen und Rettungsmaßnahmen unmöglich zu machen.
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Der Vorhang schließt sich
Ein einfaches System soll die Rauchverbreitung im Brandfall unterbinden: Ein Vorhang schließt sich an jenem Tunnelportal, zu dem die Luft strömt - meist mit erheblicher Geschwindigkeit. Damit wird die Luftgeschwindigkeit drastisch auf ein Minimum gesenkt.

Die Absaugklappe, die in der Nähe des Brandfalles aktiviert wird, kann mit voller Leistung rund 120m3/sek an giftigem Rauchgas aus dem gesamten Tunnelbereich verschlucken. Der Tunnel ist binnen kurzem rauchfrei.
->   ENFORtech - Tunnel Safety & Protection
Flucht und Rettung möglich
Rettungseinsätze können durch die Vorhänge hindurch fahren, Unfallbeteiligte haben ein faire Chance zu flüchten. Denn die Vorhänge sind aufgrund ihrer Lamellenstruktur durchlässig, aber dennoch dicht.
Intelligente Verkehrsüberwachung
Bisher eingesetzte Videoüberwachungsanlagen können zu wenig. In Zukunft sollen sie durch mathematische Bildanalyseverfahren unterstützt werden. Im Gefahrenfall schaltet sich das System blitzschnell in die Tunnelwarte durch und meldet das Ereignis.

Eine rasche Rauchdetektion etwa könnte binnen kurzem entschärft werden, hoffen die Entwickler. Nicht nur die Überwachung jedes einzelnen Fahrers soll möglich werden auch die Dichte und Fließgeschwindigkeit des Verkehrs ist feststellbar.
->   Artibrain - Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft
Selbst Gefahrenguttransporte sollen durch das intelligente Computersystem erfasst werden. Die Plakette wird im Videobild erfasst, das "Ereignis" in die Tunnelwarte durchgeschaltet und so kann der Transporter durch die Tunnelwarte begleitend kontrolliert werden.
Gefahrenfaktor Mensch
In einem sind sich die Experten jedoch einig. Die Erfahrung zeigt, nicht die Tunnel sind gefährlich, sondern ihre Benützer. Solange sich Berufsfahrer und Lenker von Privatfahrzeugen nicht verantwortungsvoller zeigen, kann es im Tunnel immer wieder zu gefährlichen Situationen kommen.

Martina Schmidt, Modern Times

Mehr dazu in Modern Times,
26. 7., 22.35 Uhr, ORF 2
->   Kuratorium für Verkehrssicherheit: Richtiges Verhalten im Tunnel
->   30 Tunnel aus elf Ländern im ÖAMTC-Test
->   ÖAMTC - Liste aller Baustellen
->   Tunneltestergebnisse Oberitalien
->   Gefahrengutinformation des deutschen BM für Verkehr, Bau und Wohnungswesen
->   Uni Graz - Inst. für Verbrennungskraftmaschinen und Thermodynamik
Mehr dazu in science.ORF.at:
->   Nebelschleuder soll Straßentunnels sicherer machen
->   PC-Simulation zur Rauchentwicklung in Tunneln
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->   Modern Times
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01.01.2010