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ORF ON Science :  News :  Umwelt und Klima 
 
Zunehmender Monsun betrifft halbe Menschheit  
  Die anhaltende Zunahme des Monsuns könnte einer Studie zufolge bedrohlich Auswirkungen für die Hälfte der Menschheit haben. In Südwest-Asien ist das Klimaphänomen nach wissenschaftlichen Erkenntnissen während der vergangenen vier Jahrhunderte immer stärker geworden.  
Auf Grund der Ergebnisse ihrer Untersuchungen von bis zu 1.000 Jahre alten Sedimenten des Arabischen Meeres, glauben Wissenschaftler, dass der südwest-asiatische Monsun weiter an Stärke zunehmen wird. Als Folge würde "die Hälfte der Menschheit unter schweren Überflutungen und Boden-Erosionen leiden".

Die Ergebnisse ihrer Arbeit veröffentlichten David Anderson und seine Kollegen von der Universität von Colorado in dem Fachjournal "Science".
Der Artikel in Science:"Increase in the Asian Southwest Monsoon During the Past Four Centuries" (Bd. 297, S. 596 /kostenpflichtig)
->   Science (kostenpflichtig)
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Monsun
Großräumige Luftströmung, die jahreszeitlich in ihrer Richtung wechselt. Luftdruck-Unterschiede sind dabei die Ursache, wobei der Sommermonsun vom kühlen Meer (mit hohem Luftdruck) nach dem wärmeren Land weht, während der Wintermonsun vom kalten Festland nach dem wärmeren Meer weht. Am bekanntesten ist der indische Sommermonsun, weil er feuchtigkeitsgeladen ins Land weht und in den indischen Bergländern zu Niederschlägen von oft gewaltigem Ausmaß führt.
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Temperaturveränderungen und Monsun
Die Fossilien-Untersuchungen haben einen engen Zusammenhang der Temperaturen auf der Nordhalbkugel mit der Intensität des Monsunregens in Südwest-Asien ergeben.

Vor 400 Jahren, während der so genannten Kleinen Eiszeit, waren die Monsun-Niederschläge demnach besonders niedrig.Mit dem späteren Anstieg der Temperaturen nahmen die Regenfälle dann wieder zu, besonders stark aber im 20. Jahrhundert.

Da die meisten Klimamodelle einen weiteren Temperaturanstieg in den kommenden Jahrzehnten vorhersagen, schlussfolgern die Forscher, dass auch mit stärkerem Monsunregen zu rechnen ist.
Bisher nur "langfristige" Veränderungen bekannt
Der regelmäßige Sommerregen bestimmt das Leben zahlloser Menschen in Indien, Bangladesch, China und anderen Staaten der Region.

Für langfristige Veränderungen der Niederschlagsintensität über Zeiträume von Tausenden und Millionen von Jahren werden innerasiatische Gebirgsbildungen und Veränderungen der Sonnenstrahlung verantwortlich gemacht.
Erstmals Veränderungen innerhalb Jahrzehnte
Die Bohrkernuntersuchungen von Anderson und Kollegen haben erstmals Hinweise auf zeitliche Veränderungen in der Größenordnung von Jahrhunderten und sogar Jahrzehnten ergeben.
->   University of Colorado, Boulder
 
 
 
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01.01.2010