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ORF ON Science :  News :  Umwelt und Klima 
 
Ruß: Hauptverursacher der Erderwärmung  
  Rußpartikel sind neben Kohlendioxid der Hauptverursacher der globalen Klimaerwärmung. Zu diesem Ergebnis kommt Mark Jacobson von der kalifornischen Stanford University auf Grund von Modellrechnungen.  
Beschränkungen der Ruß-Emissionen sollte deshalb bei internationalen Verhandlungen eine ähnlich starke Bedeutung zukommen wie den Treibhausgasen, empfiehlt der Wissenschaftler im Fachmagazin "Nature" (Bd. 409, S. 695).
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Ruß als Wärmespeicher
Der Einfluss von Ruß auf die Erwärmung der Erde durch Sonnenstrahlen ist außerordentlich schwer zu bestimmen. Als winzige, aber feste Partikel verhalten sich Rußteilchen in der Luft anders als Schadgase. Sie können als fast reiner schwarzer Staub vorliegen oder in unterschiedlichen Anteilen gemischt mit anderen winzigen Feststoffpartikeln, so genannten Aerosolen.

Je nach Mischungsgrad verändern sich Farbe und Strahlungseigenschaften. Je dunkler der Ruß, desto mehr Wärme hält er fest und reflektiert nur wenig Sonnenstrahlung in den Weltraum zurück. Je größer der Mischungsgrad mit anderen Aerosolen, desto weniger Wärme wird festgehalten.
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Größerer Wert als Methan
Daher ist die genaue Bestimmung des Mischungsverhältnisses von Ruß und Aerosolen wichtig, um eine exakte Aussage über die Wirkung dieser Teilchen auf die Erderwärmung treffen zu können.

Jacobson ging bei seinen Berechnungen von einem Rußkern, der sich mit anderen Aerosolen vermischt hat, aus. Die Kalkulation ergab ein Erwärmungspotenzial von 0,55 W pro Quadratmeter. Damit würden die Ruß-Aerosolteilchen zwischen den Werten von Kohlendioxid - 1,56 W pro Quadratmeter - und Methan (Erdgas) - 0,47 pro Quadratmeter- liegen.
Ständiger Nachschub
In Gegensatz zu den Gasen, die in der Atmosphäre eine Lebensdauer von Jahrzehnten haben, ist Ruß nach rund einer Woche wieder aus der Luft verschwunden. Er wird jedoch durch Verbrennungsprozesse aller Art ständig nachgeliefert und darf deshalb beim Kampf gegen die Klimaerwärmung nicht vernachlässigt werden.
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Dieselboom in Österreich
Österreich hat im internationalen Vergleich einen einzigartig hohen Anteil von Diesel-Pkw. Österreichs Dieselflotte schleudert rund 1.000 Tonnen Ruß-Emissionen in die Luft. Die Ruß-Emissionen der Pkw sind in Österreich drei Mal so hoch wie etwa in der Schweiz, ergab eine Untersuchung des VCÖ.
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Sorgenkind Österreich
Diesel ist in Österreich niedriger besteuert als Benzin und im EU-Vergleich zu billig. Durch diese steuerliche Bevorzugung werden bereits zwei Drittel der neu zu gelassenen Pkw mit Diesel betrieben. "Österreich ist wegen der Förderung des Diesels das lufthygienische Sorgenkind der EU", betont Dipl.-Ing. Wolfgang Rauh vom VCÖ-Forschungsinstitut.
->   Mark Jacobson - Standford University
->   VCÖ - Verkehrsclub Österreich
Mehr dazu in ORF ON Science
->   Zunehmende Luftverschmutzung in Südasien
 
 
 
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01.01.2010