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Antibiotikum gegen Creutzfeldt-Jakob-Krankheit  
  Kaum eine Woche vergeht, ohne dass Forscher von neuen Ansätzen im Kampf gegen Gehirnerkrankungen wie der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit berichten. Nun soll ein bestimmtes Antibiotikum die krankheitserregenden Prionen schwächen.  
Dies berichten sie in der aktuellen Ausgabe der "Proceedings of the National Academy of Sciences" (PNAS) vom Dienstag.
Tetracacyclin macht Prionen wehrlos
Durch die Antibiotika-Attacke seien einige dieser Eiweißstoffe so wehrlos geworden, dass sie von Enzymen "verdaut" wurden. Fabrizio Tagliavini und Kollegen aus Meran, Turin und Edinburgh berichten, dass sie ein Tetracyclin im Labor auf BSE- und vCJD- infiziertes Hirngewebe einwirken ließen.

Einige Prionen seien danach "leichtes Spiel" für die Enzyme geworden.
Durchbrechen der Blutbarriere im Hirn
Hoffnungsvoll stimmt die Forscher, dass das Antibiotikum im Gegensatz zu manch anderen Medikamenten die so genannte Blutbarriere im Hirn durchdringen kann und damit nicht nur im Labor wirkt.

An lebenden Hamstern zeigten Tagliavini und Kollegen bereits, dass Tiere gesünder bleiben und länger leben, wenn sie mit Tetracyclin-behandelten Prionen infiziert wurden statt mit unbehandelten Prionen.
Chance gegen Creutzfeldt-Jakob-Krankheit
Das Team folgert daraus, dass Tetracycline eine wichtige Rolle bei der Vorbeugung vor Ansteckungen mit der Rinderseuche oder der neuen Variante der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit spielen könnte.

Ein Münchner Team hatte erst kürzlich Erfolg mit künstlichen Gen-Schnipseln erzielt, so genannten CpG Oligodeoxynucleotiden (CpG ODN), die das Immunsystem stimulierten und weitgehend vor den Prionen schützten.
->   PNAS
->   Mehr über Creutzfeldt-Jakob in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010